Sieben Punkte beträgt der Rückstand von Rot Weiss Ahlen auf das rettende Regionalliga-West-Ufer. Fünf Spieltage sind noch zu gehen. Und trotzdem: Der Kapitän geht voran und gibt sich weiter kämpferisch.
"Ich bin Sportler durch und durch und es gab im Fußball schon die verrücktesten Dinge. Manchmal erreichst du sogar am letzten Spieltag mit der letzten Aktion dein Ziel. Wir müssen daran glauben und tun dies auch", betont Luka Tankulic.
Die Ahlener spielen einen guten Ball, werden aber für ihre mutigen offensiven Bemühungen zu selten belohnt. Wie zuletzt in Aachen. Nach dem 3:0-Sieg der Alemannia lobte Heiner Backhaus: "Ahlen spielt nicht wie ein Kellerkind. Respekt, wie sie sich hier vor 26.000 Fans verkauft haben."
Diese lobenden Worte können Tankulic und Co. nach 29 Begegnungen nicht mehr hören. Auch der 32-jährige 177-malige Drittligaspieler und 16-fache Zweitligaprofi weiß, dass die Ahlener Mannschaft viel Potenzial besitzt, dieses aber in der laufenden Saison viel zu selten über 90 Minuten zeigte. "Wir haben immer Phasen im Spiel, die 20 bis 30 Minuten dauern und uns dann das Genick brechen. Wir kassieren richtig dumme Gegentore. Und das haben wir auch schon zig Mal angesprochen. Aber wenn das das achte Mal passiert, dann ist das kein Zufall und kein Lernprozess mehr. Irgendwann ist es auch eine Qualitätsfrage. So ehrlich muss man auch sein", erzählt Tankulic.
Wir hatten vor der Saison eine gesunde Einschätzung und Zielsetzung - das war ein Mittelfeldplatz. Das war auch möglich. Leider ist es anders gekommen. Darüber bin ich natürlich enttäuscht
Luka Tankulic
Beim Ex-Meppener stellt sich die Qualitätsfrage indes nicht. Vier Tore und acht Vorlagen: Tankulic geht voran und gehört zu den besten Spielern im Team von Trainer Björn Joppe.
Am Ende des Tages ist Tankulic, der im Sommer 2023 nach zwölf Jahren nach Ahlen zurückkehrte, enttäuscht. Er sagt: "Wir hatten vor der Saison eine gesunde Einschätzung und Zielsetzung - das war ein Mittelfeldplatz. Das war auch möglich. Leider ist es anders gekommen. Darüber bin ich natürlich enttäuscht."
In den letzten fünf Spielen - Bocholt, Düren, Wuppertal, Mönchengladbach II, Schalke II - heißt die Devise nochmal: Vollgas! "Das Restprogramm hat es in sich. Aber vielleicht ist es auch gut. Irgendwie scheinen wir uns ja gegen die besseren Gegner der Liga leichter zu tun", meint Tankulic, der aber keine lobenden Worte des Gegners mehr hören mag, sondern mit seinen Mannschaftskollegen Siege feiern will.