Dass sich der 1. FC Bocholt auf die Lizenz für die 3. Liga beworben hat, ist keine Überraschung. Der Klub aus der Regionalliga West gab erwartungsgemäß bekannt, dass er die nötigen Unterlagen rechtzeitig zum Stichtag am vergangenen Freitag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingereicht hat.
Da das Stadion am Hünting nach derzeitigem Stand aber nicht den Zulassungsbedingungen entspricht, haben die Bocholter eine Ausweichspielstätte genannt: das Preußenstadion, die Heimat von Preußen Münster.
"Wir wollen für den Best Case einfach vorbereitet sein", erklärt Geschäftsführer Christopher Schorch, verantwortlich für die Bereiche Sport und Organisation beim FCB. "Wir haben einen klaren Plan für die nächsten Jahre und werden jetzt die nötigen Schritte auf allen Ebenen gehen und in jedem Fall wichtige Erfahrungen machen, die uns für die Zukunft weiterbringen."
Sollte der Aufstieg in die 3. Liga tatsächlich gelingen, wäre ein Umzug ins rund 80 Kilometer entfernte Münster aber nicht verbindlich. Denn am eigenen Stadion sind umfangreiche Umbauarbeiten geplant. Ende des vergangenen Jahres stellte Bocholt die Pläne vor. Der Hüntig soll überdacht werden und rund 7000 Zuschauern Platz bieten. Kostenpunkt: laut Verein ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag. Sollte die Sanierung rechtzeitig abgeschlossen werden, könnten die Bocholter ihre Gegner in ihrer eigentlichen Heimat empfangen.
Zu aller erst müsste der Verein sich jedoch sportlich für die 3. Liga qualifizieren. Nachdem die Mannschaft von Dietmar Hirsch als Vorjahres-Aufsteiger zur Winterpause überraschend an der Tabellenspitze stand, führt Alemannia Aachen die Regionalliga West inzwischen an.
Bocholt verlor durch einen durchwachsenen Jahresstart an Boden, ist an diesem Wochenende aber wieder näher herangerückt. Aachen kam beim SV Rödinghausen nicht über ein 1:1 hinaus, der FCB gewann 4:1 gegen die SSVg Velbert und hätte den Aufstieg ob des noch ausstehenden direkten Duells derzeit in der eigenen Hand.