Alemannia Aachen ist derzeit einfach nicht zu stoppen. Beim 3:2 (1:1) auf Schalke fuhren die Kaiserstädter bereits den achten Sieg in Folge in der Regionalliga West ein. Wer soll diese Aachener auf dem Weg zum Aufstieg noch stoppen? Und wieder einmal war Anton Heinz der entscheidende Mann. Sein ehemaliger Trainer Mike Terranova hatte im strömenden Regen das Parkstadion gerade verlassen, als der Ex-Oberhausener in der siebten Minute der Nachspielzeit im Strafraum der Schalker von Malik Talabidi gefoult wurde. Heinz holte so den Elfmeter heraus, der letztlich in der 98. Minute das 3:2 für den Spitzenreiter brachte.
Schiedsrichter Timo Gansloweit pfiff die Partie danach erst gar nicht mehr an. Für Aachen bedeutete der Sieg auf Schalke den achten Dreier in Folge und erstmals einen Vorsprung von drei Zählern in der Tabelle. Kein Wunder, dass Heinz anschließend happy war. "Schalke ist eine gute Mannschaft, die spielen gut hinten heraus. Aber wir haben bis zum Schluss gefightet und haben zum Schluss hochverdient gewonnen", erklärte der 26-Jährige nach dem Schlusspfiff.
Mit 13 Toren und nun sieben Assists spielt der Außenstürmer eine sensationelle Saison. Wenn es nach ihm geht, kann das genau so weitergehen. "Mit den ganzen Siegen tankt man Selbstbewusstsein und glaubt an sich. Deswegen gewinnen wir auch solche Spiele in der letzten Sekunde noch", sagte Heinz, bevor er in eine wärmende Alemannia-Decke gehüllt die Glückwünsche seiner Eltern entgegennahm.
Auch, wenn unter den offiziell 1.600 Zuschauern vielleicht "nur" 1.000 Aachen-Anhänger waren, weil Schalke nicht mehr als 800 Tickets zur Verfügung stellte, bekam er nach der entscheidenden Szene eine Gänsehaut. "Das mit den Fans ist schon Wahnsinn. Auch wie alle durchdrehen, als wir das Tor schießen. Das ist schon einzigartig", schwärmte er von der Unterstützung.
Zum ersten Mal in dieser Saison hat das Team von Heiner Backhaus nun einen Vorsprung von drei Punkten in der Tabelle vor den Verfolgern. "Jetzt sind wir die Gejagten. Aber wir können mit dem Druck umgehen und werden auch weiterhin gute Spiele absolvieren", versprach Heinz.