Während bei Rot-Weiß Oberhausen nach dem zweiten Remis seit Jahresbeginn Tristesse herrschte, konnten sich die Gäste über den Punkt in der Fremde durchaus freuen. Und das, obwohl der SV Lippstadt seine Sieglos-Serie beim 1:1 in Oberhausen auf acht Spiele ausbaute.
"Ich glaube, dass wir zufrieden sein können mit dem Punkt, wir bleiben auf dem Boden der Tatsachen", betonte Trainer Felix Bechtold nach dem Gastspiel bei RWO. Und freute sich über das erste Erfolgserlebnis: "Wir haben uns hart vorbereitet, um gegen solche Mannschaften auswärts was mitzunehmen."
Nach rund zwanzig Minuten kamen die Lippstädter immer besser ins Spiel und war nicht nur beim Ausgleich durch Viktor Maier (57.) einen Schritt schneller als die Hausherren. "Wir müssen diesen Punkt einordnen, wir waren nicht die schlechtere Mannschaft oder fahren mit einem glücklichen Punkt nach Hause. Sondern mit einem verdienten Punkt, der vielleicht auch hätte geschmückt werden können." In der Tat waren die Lippstädter näher am zweiten Treffer, auch wenn RWO in den Schlussminuten nochmal Druck machte, ohne dabei allerdings gefährlich zu werden.
Schon im ersten Durchgang hatten die Gäste nach der frühen RWO-Führung gute Gelegenheiten und hätte vor dem Seitenwechsel ausgleichen müssen. "Wir können stolz sein auf ein sehr gutes Auswärtsspiel, obwohl wir nicht gut reingekommen sind. Das kann schnell dazu führen, dass eine junge Mannschaft schlecht denkt, aber wir haben uns reingekämpft", lobte Bechtold. "Schade, dass wir nicht in der ersten Halbzeit ein Tor erzielt haben, da muss schon einer sitzen. Das müssen wir uns ankreiden."
Gruß an erkrankten Kapitän - "Diesen Kampf gewinnen wir, Luis"
Letztendlich brachte ein Missverständnis in der RWO-Defensive den Ausgleich. "In der zweiten Halbzeit haben wir dann verdient den Ausgleich gemacht, wenn es auch nicht die beste Chance war", urteilte der zufriedene SVL-Trainer. Mit dem einen Punkt bleibt seine Mannschaft allerdings Vorletzter. "Unterm Strich sind wir gut in die Rückrunde gestartet, in der Lage nehmen wir jeden Punkt mit. Das gibt uns Auftrieb, wir sehen, dass wir stabil sind. Wir wissen aber auch, dass wir noch viel zu tun haben."
Es war ein emotionales Spiel für den Klub. Bereits zum Aufwärmen war auf den Rücken der Spieler die Rückennummer 5 von Luis Allmeroth zu sehen. Der Kapitän erhielt im Dezember die Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Auch nach dem Remis gingen Grüße an Allmeroth. "Diesen Kampf gewinnen wir, Luis" hieß es auf einem Banner, das Mannschaft und Fans nach Abpfiff präsentierten.
Wie für RWO geht es auch für den SV Lippstadt bereits unter der Woche weiter. Im Nachholspiel gegen den FC Wegberg-Beeck (Mittwoch, 7. Februar, 19 Uhr) will die Mannschaft von Felix Bechtold einen direkten Konkurrenten schlagen.