Auch im zweiten Spiel des Jahres 2024 konnte Rot-Weiß Oberhausen seine Aufholjagd auf die Tabellenspitze nicht einläuten. Gegen Kellerkind SV Lippstadt holten die ersatzgeschwächten Kleeblätter wie schon beim torlosen Remis gegen Borussia Mönchengladbach II nur einen Punkt (1:1).
Und das Ergebnis ging nach 95 gespielten Minuten unter dem Flutlicht im Stadion Niederrhein auch völlig in Ordnung. "Wir haben leider zu viele Fehler gemacht in den entscheidenden Situationen", bilanzierte ein enttäuschter Jörn Nowak auf der Pressekonferenz nach dem Remis.
Dabei hatte Sven Kreyer noch für einen Auftakt nach Maß gesorgt und die Gastgeber in der fünften Minute in Führung gebracht. "Das Spiel ist super losgegangen für uns. Wir hatten auch im weiteren Verlauf Chancen auf das 2:0", erläuterte Nowak, stellte aber auch die Schwächen seiner Mannschaft heraus: "Auf der anderen Seite haben wir den Gegner auch immer wieder zu Großchancen eingeladen. Da haben wir katastrophale Fehler hinten gemacht, die dann auch zum Gegentor führen."
Beim Lippstädter Ausgleich reagierte der Torschütze Maier schneller als drei RWO-Verteidiger, die die Vorlage zuvor hätten klären können. "Alles in allem muss man sagen, dass wir zu fehleranfällig waren und technisch nicht gut genug, um hier mehr mitzunehmen als diesen Punkt", bilanzierte Nowak.
Während es fußballerisch an einigen Stellen haperte, betonte der Cheftrainer die gute Einstellung der Oberhausener, die trotz sechs Ausfällen und fehlender Ideen in der Schlussphase den Siegtreffer erzwingen wollten. "Da muss ich einfach sagen, dass meine Mannschaft von Anfang an gezeigt hat, wer das Spiel gewinnen wollte. Sie ist bis zum Schluss weite Wege gegangen, hat alles nach vorne geschmissen und es geschafft, weite Teile des Stadions hinter sich zu ziehen“, sagte Nowak trotz des enttäuschenden Ergebnisses stolz.
RWO: "Nowak raus"-Banner der Ultras
Unzufrieden dagegen waren einige Anhänger von RWO. Neben mehreren "Nowak raus"-Plakaten verweigerte der Anhang in der Emscherkurve über die gesamte Dauer der Partie die Unterstützung und forderte auch verbal das Aus des vor der Saison verpflichteten Trainers.
Viel wollte das Hauptziel der Forderungen darauf nicht eingehen. „Das zieht sich schon durch die ganze Saison, es ist einfach die Unzufriedenheit über die Ergebnisse“, sagte Nowak knapp. Schon seine Rückkehr vom Erzrivalen Rot-Weiss Essen wurde teils kritisch beäugt, dazu ist nun der Aufstieg in weite Ferne gerückt.
Doch was die Stimmung im Stadion Niederrhein zeigte: Die Ultras zeigen sich deutlich unzufriedener als andere RWO-Anhänger. Auf der Haupttribüne jedenfalls kamen auch verteidigende Worte für den Trainer, individuelle Fehler, wie sie gegen Lippstadt erneut passierten, könne der Trainer nicht verhindern.
Viel Zeit, sich über das dritte Unentschieden in Serie zu ärgern hat RWO nicht. Bereits am Dienstag (6. Februar, 19.30 Uhr) geht es bei der SSVg Velbert erneut gegen einen Abstiegskandidaten. Mit einem Auftritt wie gegen Lippstadt wird es allerdings gegen das Schlusslicht nicht einfach mit einem Dreier.