Dass Gaetano Manno auch einige Jahre nach seiner Zeit im Profifußball noch brennt, bewies der 41-Jährige am Sonntag eindrucksvoll. Beim NRW-Traditionsmasters stand er für den Wuppertaler SV auf dem Kunstrasen - und glänzte im Gruppenspiel gegen Schalke mit einem Traumtor, bevor er für Meckern mit Gelb verwarnt und beinahe vom Platz verwiesen wurde.
"Das gehört in der Halle dazu, der Ehrgeiz ist auch im Alter noch da", gab Manno wenig später schmunzelnd zu Protokoll. Zwar kam der Sportchef des WSV mit seinem Team nicht über die Gruppenphase hinaus. Nach Remis gegen Schalke und die Mülheim Allstars vergaben die Bergischen die Chance aufs Halbfinale im letzten Spiel gegen Rot-Weiss Essen.
Dennoch blickte Manno auf eine gelungene Premiere mit dem Turnier-Neuling in der Mülheimer Westenergie-Halle. "Es macht sehr viel Spaß hier, vor allem mit dieser Truppe. Eine super Veranstaltung", lobte der Deutsch-Italiener mit der Nummer zehn auf dem Rücken.
Bereits tags zuvor waren die Wuppertaler in der Halle im Einsatz. Da war es allerdings die Regionalliga-Mannschaft, die mit Neu-Trainer Ersan Parlatan bei der Stadtmeisterschaft triumphierte. "Das war schon mal ein guter Start für den neuen Trainer", meinte Manno. "Jetzt geht es darum, in der Vorbereitung weiter hart zu arbeiten, damit wir einen guten Start haben."
Parallel zum Auftritt der Traditionsmannschaft ließen die Viertliga-Profis den ersten Testspiel-Sieg folgen. Mit 2:1 schlugen sie am Sonntag den Oberligisten TSG Sprockhövel.
Weiter geht es am Donnerstag gegen den ASC Dortmund, bevor der WSV-Tross am 14. Januar für eine Woche ins Trainingslager in die Türkei reist. Mit an Bord natürlich auch Sportchef Manno - und womöglich Neuzugänge für die Restserie?
"Es gibt nichts Neues zu vermelden", sagte Manno am Sonntag und verwies auf die Suche nach einem Torhüter und einem Linksverteidiger. "Das sind die zwei Positionen, auf denen wir Bedarf haben." Als Kandidat für die defensive Außenbahn gilt weiterhin Max-Migel Schmeling. "Ein interessanter, sehr guter Spieler", bekräftigte Manno. Gespräche mit dem profierfahrenen 23-Jährigen, der zuletzt für den TuS Bövinghausen spielte, haben bereits stattgefunden.
Für die durch die Suspendierung von Stammkeeper Sebastian Patzler entstandene Lücke im Torhüter-Gespann kommt Jovan Jovic infrage. Der 21-Jährige vom SC Paderborn II stellt sich aktuell beim WSV vor, spielte eine Halbzeit beim Test gegen Sprockhövel.
WSV plant mit Bochum-Leihgabe als Nummer eins
"Wir suchen jemanden, der Potenzial zur Nummer eins mitbringt und ambitioniert ist", sagte Manno. Dass Paul Grave beim Restserien-Auftakt gegen Schalke II (3. Februar) und darüber hinaus zwischen den Pfosten steht, sei aber weiterhin "der klare Plan".
Der 22-Jährige kam im vergangenen Sommer leihweise vom VfL Bochum, sollte beim WSV Spielpraxis sammeln. Zunächst musste sich Grave jedoch hinter Patzler anstellen. Nach dessen Suspendierung sammelte er die ersten drei Einsätze in der Regionalliga. "Es liegt immer am Spieler selbst, ob er sich durchsetzt", sagte Manno über Grave. "Er hat bei seinen Auftritten sehr, sehr gut gehalten. Darauf wollen wir aufbauen."