Vor der Partie gegen den SV Lippstadt drehte WSV-Coach Hüzeyfe Dogan einmal kräftig das Personalkarussell. Nur acht Spieler, die bei der 0:1-Niederlage gegen die SSVg Velbert in der Startelf standen, begannen auch gegen den Tabellenvorletzten aus Ostwestfalen.
Unter anderem schickte Dogan eine Doppelspitze aufs Feld. Neben Charlison Benschop stürmte Damjan Marceta, der unter der Woche beim Testspiel gegen den VfB Schwelm dreifach getroffen hatte. Auch gegen Lippstadt gelang Marceta erneut ein Dreierpack - trotzdem verlor sein Team mit 3:4.
Darüber konnten seine Tore den Stürmer nicht hinwegtrösten: "Meine drei Tore hätte ich heute sofort gegen einen Sieg eingetauscht. Stattdessen haben wir wieder verloren. Ich bin sprachlos, ich weiß echt gar nicht, was ich sagen soll", verzweifelt er am Spielausgang. "Du darfst einfach keine vier Gegentore bekommen, das ist viel zu viel. Wir schwächen uns durch dumme Fehler immer wieder selber. Das müssen wir ändern, sonst werden wir immer tiefer fallen und dann wird es später schwer, wieder aufzustehen", gibt er seine Gefühlslage wieder.
Der Stürmer fordert von seiner Mannschaft, sich zu hinterfragen und die Partie aufzuarbeiten. Insbesondere, da mit dem Tabellenvierten Rot-Weiß Oberhausen am Samstag (14.10., 14 Uhr) ein schwerer Gegner auf die Löwen wartet.
Ob er in dieser Partie wieder eine Doppelspitze mit Charlison Beschop bilden wird, ließ er offen, kann es sich aber durchaus vorstellen. "Auch wenn das bis jetzt noch nicht oft der Fall war, fühle mich wohl, wenn ich mit Charlie vorne spiele. Am Ende ist es aber egal wer spielt, was zählt ist, dass das Team gewinnt", stellt er sich in den Dienst der Mannschaft. Eine stärkere Bewerbung als die des 29-jährigen Dreierpackers kann man sich jedenfalls schwer vorstellen.
Um einen erneuten Startelfeinsatz bewarb sich auch Kevin Hagemann. Nach längerer Verletzungspause aufgrund einer Fußprellung beackerte der 32-Jährige, der erst im Testspiel gegen Schwelm sein Comeback feierte, über 90 Minuten die linke Seite und peitschte sein Team immer wieder voran.
Nach dem Abpfiff hatte er auch einige aufbauende Worte für sein parat. "Meine Rückkehr habe ich mir natürlich anders vorgestellt. Trotzdem muss man sagen, dass wir es in der ersten Halbzeit phasenweise sehr gut gespielt haben, auch wenn wir uns dann durch den unnötigen Rückstand um den verdienten Erfolg gebracht haben", fasste er zusammen. Der restliche Spielverlauf spräche dann allerdings für sich. "Je mehr das Spiel dann auf Lippstädter Seite kippt, desto schwerer wird es für uns".
Gegen den kommenden Gegner aus Oberhausen rechnet Hagemann seinem Team trotzdem Chancen aus. "In der Phase, in der wir uns gerade befinden, sind viele Dinge sicherlich schwerer umzusetzen, als noch vor ein paar Wochen, Fußball ist auch ein Mentalsport. Fakt ist aber, dass wir da irgendwie rauskommen müssen, deshalb kommt Oberhausen vielleicht zum richtigen Zeitpunkt. Wir haben gegen jeden Gegner in der Liga eine Chance. Deshalb bin ich positiv gestimmt, dass wir nächste Woche drei Punkte holen werden", blickt er voraus.
Damit das klappt, gibt er seiner Mannschaft eine altbekannte Fußballweisheit mit auf den Weg: "Gewinnen tust du nur, wenn du hinten keine kriegst und vorne welche machst."