Dramatischer hätte die neue Spielzeit in der Regionalliga West wohl kaum starten starten können. Der Wuppertaler SV drehte einen Rückstand gegen Alemannia Aachen binnen drei Minuten in der Nachspielzeit und ging am Ende als der große Sieger hervor (2:1). Die ersten drei Punkte sind auf dem Konto, der erste Schritt ist gemacht.
Ein Neuzugang hat sich gleich in die Startformation gespielt und geht mit seiner Erfahrung voran: Verteidiger Niklas Dams. Der 33-Jährige ist im laufenden Transferfenster von Borussia Dortmund II aus der 3. Liga zum WSV gewechselt.
Die letzten Minuten seines verrückten Pflichtspiel-Debüts fasste er wie folgt zusammen: „Ich habe immer wieder angetrieben und die Bälle in die Box gebracht. Als das Momentum nach dem Ausgleich auf unserer Seite war, haben bei Aachen die Knie gezittert. Ich hatte bei der Ecke schon ein gutes Gefühl, weil wir mit Selbstvertrauen und Rückenwind nach vorne gegangen sind. Unfassbar, dass es dann wirklich noch zum Sieg gereicht hat.“
Insgesamt sei der Erfolg im Auftaktspiel „aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient“, fand der Defensiv-Mann. Nach dem Kabinengang entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Die Wuppertaler investierten deutlich mehr in die Partie. Nur sollte es im letzten Drittel oft noch nicht ganz klappen. „Die Flanken kamen immer ein Stück zu weit oder zu kurz. Manchmal kamen sie dahin, wo niemand hingelaufen ist, weil zwei Spieler auf die gleiche Position gelaufen sind“, so Dams weiter.
Nicht umsonst sprechen Trainer oft davon, dass am 1. Spieltag noch nicht alles funktioniert. Abläufe brauchen Zeit, Mannschaften müssen sich erst kennenlernen und finden. Je länger eine Saison gehe, desto „klarer ist, welche Positionen bei Flanken angelaufen werden“, erkannte Dams und fuhr fort: „Dann ist auch egal, wo sie hinkommt. Wenn sie gut ist, dann muss da auch einer stehen. Das hat noch so ein bisschen gefehlt.“
Wuppertaler Trio soll Erfahrung weitergeben
Der gebürtige Düsseldorfer zählt im Team des Wuppertaler SV zu den „alten Hasen“ und bringt mit 168 Einsätzen in der 3. Liga eine Menge Routine mit. „Ich teile mir mit anderen Spielern wie Charlison Benschop und Lion Schweers die Rolle des erfahrenen Spielers. Das wird auf mehrere Schultern verteilt“, erzählte Dams.
Im Verbund soll das Trio die Nachwuchsspieler an die Hand nehmen und ihnen Selbstbewusstsein verleihen. Die Mischung aus Jung und Alt sei beim WSV ausglichen. Obwohl Innenverteidiger Dams erst seit ein paar Wochen am Zoo vorspielt, erkenne er bereits jetzt einen funktionierenden Teamgeist: "Der Nachwuchs nimmt Tipps super an, ist sehr wissbegierig und respektvoll. Jeder kennt seinen Platz und gibt alles in seinem Rahmen. Wenn man sich die jubelnde Bank beim Siegtreffer gegen Aachen anguckt, wird der Teamgeist in dieser Mannschaft deutlich.“