Die SG Wattenscheid 09 musste sich drei Spieltage vor Schluss mit 1:2 bei Rot-Weiß Oberhausen geschlagen geben. Trotz der 23. Saisonniederlage feierten die mitgereisten Fans nach Spielende in der Gästekurve geschlossen ihre Mannschaft.
„Grund dafür war eine gute Leistung von uns. Normalerweise machen wir nach der Partie eine längere Besprechung, um uns gegenseitig zu briefen. Diesmal war es nur eine kurze Besprechung. Ich habe gesagt, dass es eine gute Leistung war und die Mannschaft sich für das, was sie geleistet hat, feiern lassen soll“, erklärte SGW-Trainer Christian Britscho.
Nachdem sich die Spieler ihren verdienten Applaus abgeholt hatten, ging auch Britscho selbst noch einmal zu den Fans. Einem der Wattenscheider Anhänger überreichte er anschließend seinen Pullover – ein deutliches Zeichen. „Es sind nur Null-Komma-Sowieso Prozent, die dann eine hohe Aufmerksamkeit bekommen, weil ihre Aktionen nicht nur ein bisschen, sondern komplett daneben sind. Das kann schnell ein Gefühl hervorrufen, als ob hier bei uns einiges nicht stimmt. Das ist nicht so. Das haben die Fans gezeigt. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar“, würdigte Britscho den Support.
Er schob hinterher: „Das ist am Ende auch das, was sich die Mannschaft verdient hat. Ja, wir stehen sportlich wirklich nicht gut da. Aber bis auf vielleicht vier, fünf Spiele kann man der Mannschaft nicht viel vorwerfen. Mit unseren Möglichkeiten spielen und arbeiten wir am Limit. Das erkennen die meisten Leute an. Die 0,63 Prozent, die das nicht machen, die können es auch sein lassen. Die sind mir aber auch scheißegal.“
Nach der Niederlage gegen RWO stehen die 09er zwar weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, haben aber trotz der Pleite noch eine rechnerische Chance auf den Klassenerhalt. Inklusive der drei Punkte aus dem Köln-Spiel – zu denen Britscho betonte: „Die werden nicht verhandelt, die kriegen wir. Das ist unsere Information, die wir am Freitag bekommen haben.“ - beträgt der Rückstand bei noch zwei ausstehenden Partien gegen den 1. FC Düren und Fortuna Düsseldorf U23 fünf Zähler.
Aus diesem Grund hat auch Nico Lucas, der Wattenscheid gegen RWO als Kapitän anführte, die Hoffnung noch nicht verloren: „Wir kämpfen bis wir tot sind. Etwas Anderes bleibt uns nicht übrig. In der Hinrunde haben wir gegen die nächsten beiden Gegner sechs Punkte geholt. Das müssen wir versuchen in den nächsten beiden Spielen auch irgendwie hinzukriegen. Wir haben 180 Minuten Zeit, um übers Überleben zu kämpfen. Das werden wir versuchen. Auf alles andere haben wir keinen Einfluss.“