Nun also doch: Der 1. FC Bocholt muss nach einem neuen Trainer suchen. Der Sportliche Leiter und Interimstrainer Marcus John hat dem Verein am Montagabend mitgeteilt, dass er aus persönlichen Gründen nur noch die Rolle des Sportlichen Leiters ausfüllen wird. Ein Angebot, über die Winterpause hinaus das Amt des Cheftrainers zu bekleiden, hatte er abgelehnt, wie die Bocholter am Dienstagabend mitteilen.
Gemeinsam mit den Verantwortlichen des 1. FC Bocholt wird sich John nun auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger begeben. Das Heimspiel am kommenden Samstag gegen Fortuna Köln wird somit sein vorerst letztes als Trainer der „Schwatten“.
"Ich danke der Vereinsführung für das in mich gesetzte Vertrauen, das sich auch in einem attraktiven Angebot widerspiegelte, über die Saison hinaus als Trainer weiterzuarbeiten“, sagt John in einem Statement, das der Verein veröffentlichte. „Es war vom ersten Tag an meine Absicht, als Sportlicher Leiter mit dem 1. FC Bocholt erfolgreich zu sein, bin dann aber gerne als Interimstrainer eingesprungen.“ Mit Platz 14 in der Regionalliga und dem überwintern im Niederrheinpokal seien beide Zwischenziele erreicht worden. „Trotzdem habe ich gemerkt, dass sich der hohe Anspruch, den ich auch an mich selbst habe, nicht mehr mit dem hohen Aufwand und meiner privaten Situation vereinbaren lässt. Deshalb erschien es mir vernünftig, mich ab Januar wieder auf den Posten des Sportlichen Leiters zu konzentrieren und den Trainerstuhl für einen neuen Kollegen freizumachen."
John hatte das Amt nach drei Spielen von Jan Winking übernommen. Die Bocholter hatten sich nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt von ihrem Aufstiegstrainer getrennt. Unter John hat die Mannschaft um die beiden ehemaligen RWE-Publikumslieblinge Marcel Platzek und Kevin Grund 20 Punkte geholt und zuletzt das Niederrheinpokal-Halbfinale erreicht. Dort trifft der Regionalligist auf den Wuppertaler SV oder Rot-Weiss Essen.
„Marcus hat uns in einer schwierigen Zeit geholfen. Mit seiner Expertise und seiner klaren Ansprache ist es ihm gelungen, unsere Mannschaft in ruhige Gewässer zu manövrieren“, dankt Präsident Ludger Triphaus dem A-Lizenzinhaber. „Dank seiner Arbeit haben wir gute Voraussetzungen, am Saisonende das Ziel Ligaverbleib zu realisieren. Wir freuen uns, dass uns Marcus als Sportlicher Leiter erhalten bleibt und wir gemeinsam die Weichen für eine erfolgreiche FC-Zukunft stellen können."