Nur zwei Tage nach dem WM-Aus der deutschen Fußballnationalmannschaft wurde im Stadion am Zoo ein Traditionsduell in der Regionalliga West angepfiffen. Der Wuppertaler SV traf auf den Aufsteiger SG Wattenscheid 09.
Die Favoritenrolle war im Vorfeld klar verteilt. Während der WSV zuletzt sechsmal in Folge siegte, wollten die Wattenscheider wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln. Diese Überraschung blieb aber aus, Wuppertal ließ nichts anbrennen - die Partie endete 4:2 (2:0). Durch die Patzer der Konkurrenten Alemannia Aachen (1:1 in Düren) und Borussia Mönchengladbach II (0:1 in Oberhausen) kletterten die Hausherren auf Platz zwei und sind der erste Verfolger von Spitzenreiter Preußen Münster.
Bereits nach nur fünf Zeigerumdrehungen ging der Favorit durch Serhat-Semih Güler in Führung. Der Stürmer köpfte eine punktgenaue Flanke von Tobias Peitz zum 1:0 in die Maschen.
Danach drängte die Elf von Cheftrainer Hüzeyfe Dogan auf den zweiten Treffer und wurde bereits in der 22. Minute belohnt. Nach einer tollen Vorlage von Güler blieb Spielmacher Marco Stiepermann vor dem SGW-Gehäuse eiskalt und erhöhte auf 2:0. Einen Doppelpack von Wuppertals Nummer fünf verhinderte der Pfosten. Es hätte zur Pause schon 3:0 oder 4:0 stehen können, aber es blieb zunächst bei diesem Ergebnis.
Aufstellung Wattenscheid: Neufeld - Schurig (46. Yildiz), Esser (42. Jakubowski), Brdaric, Britscho - Lucas, Sindermann - Jessey, Canbulut, Meier (79. Renke) - Kesim
Tore: 1:0 Güler (5.), 2:0 Stiepermann (22.), 2:1 Meier (50, Elfmeter.), 3:1 Hagemann (52.), 3:2 Jakubowski (67.), 4:2 Güler (70.)
Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz
Zuschauer: 1606
Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich die Ereignisse. WSV-Verteidiger Justus Henke, der den erkrankten Kevin Pytlik ersetzte, ließ sich nach einem Ballverlust zu einer unnötigen Notbremse hinreißen und kassierte die Rote Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Julian Meier souverän zum Anschlusstreffer. Nur zwei Minuten später antwortete Wuppertal im Stile einer Spitzenmannschaft - der starke Güler bediente Kevin Hagemann, der das 3:1 für Wuppertal erzielte.
Als alles nach einem entspannten Sieg für die Hausherren aussah, verkürzte Norman Jakubowski (67.) und machte die Partie wieder spannend. Doch Wuppertal hatte eben einen überragenden Güler auf dem Rasen. Mit einem Distanzschuss aus knapp 18 Metern stellte der Torjäger in der 70. Minute wieder den alten Abstand her. Danach passierte nichts mehr, es blieb beim 4:2 für Wuppertal - der siebte Liga-Dreier in Serie!
Für die Bergischen geht es am kommenden Samstag (10. Dezember, 14 Uhr) mit einem schweren Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück weiter. Dort möchte Wuppertal den vierten Auswärtssieg in Folge einfahren. Wattenscheid trifft zeitgleich an der Lohrheide auf Rot Weiss Ahlen – ein Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um den Klassenerhalt.