18 Spiele und ein 15-Punkte-Rückstand auf Preußen Münster, dem Spitzenreiter! Für Rot-Weiß Oberhausen ist die Saison 2022/2023 bereits zum Ende des Spieljahres 2022 gefühlt beendet.
Klar: RWO könnte nochmal oben herankommen, müsste dafür aber auf eine Münsteraner Schwächephase hoffen und selbst nahezu alle Hausaufgaben erledigen. Daran wird in Oberhausen aber auch der kühnste Optimist nicht mehr glauben.
Warum RWO bereits zum Rückrundenstart der Musik hinterherläuft, hat einige Gründe. Wie so oft im Leben, auch im Fußball ist der Hauptgrund das liebe Geld. Im Oberhausener Fall muss von fehlenden finanziellen Mitteln gesprochen werden.
Denn Sportchef Patrick Bauder muss in der Saison 2022/2023 im Vergleich zur Saison 2021/2022 mit rund 450.000 Euro weniger auskommen. Das hat sich natürlich auch auf die Kaderplanung ausgewirkt.
Ein Beispiel: RS weiß, dass RWO sehr gerne Andreas Ivan in seinen Reihen begrüßt hätte. Doch der torgefährliche Edeltechniker, der es auch in die RevierSport-Elf der Hinrunde schaffte, entschied sich für die U23 des FC Schalke 04 und gab RWO einen Korb. Der Grund: Königsblau soll rund das doppelte Gehalt im Vergleich zu den Kleeblättern offeriert haben.
RWO kann finanziell einfach mit den U-Mannschaften sowie Primus Preußen Münster nicht mithalten. Den finanziellen Nachteil hätte die Mannschaft von Trainer Mike Terranova nur ausgleichen können, wenn alles andere von Beginn an gepasst hätte. Heißt: Wenn sich auch kaum ein Spieler verletzt hätte.
Doch Oberhausen musste frühzeitig - zum Teil wochenlang - auf Korsettstangen wie Abwehrchef Nico Klaß, Kapitän Jerome Propheter, Neuzugang Sebastian Mai und andere wichtige eingeplante Akteure verzichten. 12, 13 gleichwertige Spieler besitzt RWO, dahinter klafft eine große Lücke.
Hinzu kommt, dass die Leistungsträger der vergangenen Saison wie Nils Winter oder Fabian Holthaus nicht zu ihrer Topform oder zumindest zu kontinuierlich guten Leistungen gefunden haben. Das gilt auch für die Nummer eins Daniel Davari. Der 34-jährige Rückkehrer kassierte in 17 Einsätzen satte 30 Gegentreffer und spielte nur dreimal zu Null. Der Torwart hat in der RWO-Defensive bisher zu selten die nötige Sicherheit ausgestrahlt.
Natürlich hat Rot-Weiß in dieser Saison schon tolle Spiele abgeliefert. Die Fans werden sich nur zu gerne an das 3:2 gegen Münster oder den Pokalerfolg gegen den MSV Duisburg erinnern. Doch das waren nicht mehr als Eintagsfliegen in sogenannten Bonusspielen. Auf Strecke ist das zu wenig, was RWO bisher gezeigt hat.
Auch deshalb rudert man nach RS-Informationen intern zurück und würde sich mit einem Platz unter den ersten fünf Mannschaften begnügen. Das primäre Ziel lautet nun: Niederrheinpokal-Sieg! Sollte RWO am Ende Fünfter werden und sich für den DFB-Pokal qualifizieren, dann würde aus der Saison zum Vergessen doch noch eine zufriedenstellende Serie werden - aber auch nur dann!