Einen 1:4-Pausenrückstand gegen den Tabellenführer aufgeholt - und am Ende trotzdem verloren. Der wilde Schlagabtausch zwischen der SG Wattenscheid und Preußen Münster, der mit 4:5 zuungunsten der Gastgeber endete, sorgte für offene Münder bei den 2709 Zuschauern im Lohrheidestadion und wird den Beteiligten sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Erst in der Nachspielzeit hatte die SGW das umjubelte 4:4 erzielt. Doch Münster antwortete in der 97. Minute mit dem K.o.-Schlag für die vom Abstieg bedrohten 09er.
Es war eine Partie, die "sehr schwierig" einzuordnen sei, sagte Wattenscheids Kapitän Marvin Schurig kurz nach Abpfiff im Vereinsinterview. Er versuchte es trotzdem: "Wir haben wirklich gut begonnen, kriegen dann zwei Gegentore, weil wir einfach fehlerbehaftet waren. Dann steht es plötzlich 0:2", sagte der 33-Jährige im Rückblick auf die Anfangsphase.
Erst lag Schurigs Team mit 0:3 zurück, zur Pause stand es 1:4. Was sich dann in der Kabine abgespielte? "Wir haben uns geschworen, auf die erste Halbzeit zu scheißen und alles rauszuholen, uns zu unterstützen und Münster niederzuringen", berichtete Schurig. "Denn wir wussten, wir können das."
Und tatsächlich: Die Wattenscheider, die schon am vorigen Spieltag ein 0:2 in ein 3:2 verwandelt hatten, kamen zurück - trotz Unterzahl ab der 66. Minute.
"Wir haben es richtig stark gemacht, mit viel Risiko", lobte Schurig. "Leider konnten wir uns nicht belohnen. Wäre der Fußballgott heute da gewesen, hätte er nach dem 4:4 abgepfiffen." War er allerdings nicht - und so musste die SGW noch den bitteren Nackenschlag in der 97. Minute hinnehmen.