Obwohl die SG Wattenscheid 09 mit 40 Gegentoren die schlechteste Defensive und mit nur 18 geschossenen Treffern den zweitschlechtesten Angriff der Regionalliga West besitzt, ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt beim Tabellenvorletzten wieder da.
Sechs Punkte beträgt aktuell der Rückstand auf das rettende Ufer. "Wir haben zuletzt gegen gute Mannschaften wie Schalke II und Oberhausen sowie die aufstrebenden Aufsteiger Düren und Kaan-Marienborn gespielt. Nicht nur die Ergebnisse waren meistens zufriedenstellend, auch die Leistungen konnten sich sehen lassen. Und als diese mal nicht stimmte, wie in Düren, haben wir das Ding trotzdem aufgrund einer brutalen Moral gezogen. Unsere Mannschaft lebt", betont Nico Lucas.
Der 25-jährige zentrale Mittelfeldspieler hat in den letzten Wochen auch seinen Beitrag zum positiven Lauf der Wattenscheider geleistet. Denn zwischendurch musste der ehemalige RWE-Spieler auch mit der Bank Vorlieb nehmen und fiel zudem aufgrund einer Corona-Erkrankung aus. "Wir sind hier im Mannschaftssport und da bin ich der Letzte, der auf sich schaut. Der Trainer hat andere Ideen gehabt und da musste ich auch mal zuschauen. So ist das im Fußball. Jetzt bin ich wieder im Team und freue mich, wenn ich den Jungs helfen kann", erklärt 113-malige Regionalligaspieler.
In der Zeit als Lucas auf der Bank Platz nehmen musste, verlängerte er seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis Sommer 2024. Und das ist kein Zufall, wie Lucas erklärt: "Ich fühle mich sauwohl in der Mannschaft, im Verein. Es passt einfach alles. Warum sollte ich da einen Vereinswechsel in Erwägung ziehen?"
Sollte Wattenscheid absteigen, würde Lucas bleiben. Doch daran verschwendet er keinen Gedanken. Lucas: "Vor vier, fünf Wochen haben wir ein klares Ziel gehabt: wir wollten nämlich den Abstand zum rettenden Ufer reduzieren. Es waren mal neun, jetzt sind es sechs Punkte. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir vor der Winterpause noch ein paar Punkte gutmachen."
Die nächsten Gegner heißen: Fortuna Düsseldorf (H), Preußen Münster (H), Wuppertaler SV (A) und Rot Weiss Ahlen (H). Zur Erinnerung: Gegen Münster und Wuppertal (jeweils 1:4) und Ahlen (0:8) kassierte Wattenscheid in der Hinrunde in drei Spielen satte 16 Gegentore. "Wir haben da noch einiges gutzumachen und werden zusehen, dass uns das nicht wieder passiert. Wir haben in den letzten vier Spielen vor der Pause drei Heim-Begegnungen. In der Lohrheide sind wir sicherlich kein einfacher Gegner. Auch das sollte uns Mut machen", betont Lucas.