Der SV Straelen ist weiterhin das Schlusslicht der Regionalliga West. Auch beim SV Lippstadt gab es für das Team von Bekim Kastrati nichts zu holen (1:3). Damit beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nun schon elf Punkte.
Besonders mit dem Start in die Partie war Kastrati nicht zufrieden. „In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft nicht so gespielt, wie es sein muss, wenn man so ein Spiel gewinnen muss. Dann bekommen wir in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter gegen uns, wo wir ohne Not im Sechzehner Hand spielen, in einer Situation wo es keine Gefahr gab“, ärgert sich der SVS-Coach.
Positiv sei es, wie seine Mannschaft im Anschluss zurückgekommen ist. Nach dem Anschlusstreffer durch Toshiaki Miyamoto gab es sogar einen Strafstoß für Straelen. „Aber dann schaffen wir es nicht, einen Elfmeter zu verwandeln. Wer weiß, was danach gewesen wäre.“
Niederlage gegen Aachen „hat einiges kaputt gemacht“
Dabei sah es unter Kastrati zunächst ganz gut aus. Zwei seiner ersten drei Ligaspiele gewann er mit den Straelenern. „Leider Gottes kam dann dieses denkwürdige Aachen-Spiel. Ich glaube, dieses Spiel hat einiges kaputt gemacht“, erinnert er sich an die Partie, in der der SVS innerhalb von zwei Minuten bei 2:1-Führung zwei Rote Karten für Tätlichkeiten sah und das Spiel noch mit 2:4 verlor. „Trotzdem hat die Mannschaft in den darauffolgenden Spielen schon ihr Bestes gegeben und am Limit gespielt. Doch es gibt einige Umstände bei uns, die das ganze schwierig machen.“
Mit diesen Umständen spielt Kastrati auf die Einstellung einiger Spieler an. „Es ist so, dass ich als Trainer immer die Verantwortung für das übernehme, was auf dem Platz passiert. Aber es ist auch nicht immer einfach. Ich möchte meine Mannschaft als Trainer nicht in der Öffentlichkeit kritisieren, aber es gibt gewisse Dinge, die nicht mehr hinnehmbar sind“, stellt er klar.
Wir werden uns auch von dem ein oder anderen Spieler trennen, weil sie nicht die richtige Einstellung bringen. Die sind nicht mit Leidenschaft und Herz dabei. Das macht mich ein bisschen traurig, denn in dieser Situation braucht man alle Mann.
Bekim Kastrati
Demnach müsse er sich mit vielen kurzfristigen Ausfällen beim Training und einer mangelhaften Einstellung bei einigen Akteuren herumschlagen. Diese seien dafür verantwortlich, dass andere Spieler runtergezogen werden. „Ich habe viele junge Spieler, die alles versuchen, die nie fehlen“, erklärt Kastrati. Dass nicht alle auf diese Art und Weise mitziehen, werde zwangsläufig zu Konsequenzen führen.
„Wir werden die letzten vier Spiele abwarten und dann ein Fazit ziehen. Wir werden uns auch von dem ein oder anderen Spieler trennen, weil sie nicht die richtige Einstellung bringen. Die sind nicht mit Leidenschaft und Herz dabei. Das macht mich ein bisschen traurig, denn in dieser Situation braucht man alle Mann.“
Kastrati kann nicht verstehen, wieso die Einsatzbereitschaft bei manchen Spielern fehlt. „Das ist Regionalliga. Das ist Arbeit und kein Hobby. Es ist eine gute Liga, eine Chance sich weiterzuentwickeln und nach oben zu kommen. Dafür gibt es zig Beispiele“, erklärt der 43-Jährige. Doch diese Chance scheinen manche Spieler des SVS nicht nutzen zu wollen.
Oberliga-Planungen schon ab Winter?
Sollte es auch in den nächsten Wochen nicht aufwärts gehen, könnte Straelen den Blick schon bald in Richtung Oberliga richten. „Zur Winterpause wird man ganz klar sehen, ob überhaupt noch eine kleine Chance besteht, oder ob wir realistisch genug sein müssen, um dann die nächste Saison zu planen.“
Aufgeben will man in Straelen allerdings noch lange nicht. In der kommenden Woche ist der SV Rödinghausen zu Gast, der zuletzt drei Spiele am Stück verlor. Die Zeiten, in denen Kastrati auf die Gegner schaut, sind allerdings lange vorbei. „Wir können uns den nächsten Gegner nicht aussuchen. Wir müssen auf uns schauen. Ich ziehe den Hut vor mehreren Spielern, die weiterhin alles versuchen und auch im Training alles geben. Deswegen werden wir versuchen, zuhause endlich mal zu punkten, egal wer der Gegner ist.“