Er war eine Art Königstransfer des SC Preußen Münster. Als der SCP Andrew Wooten im vergangenen Sommer verpflichtete, machte die Konkurrenz große Augen.
Klar: Denn der 33-jährige Angreifer kommt in seiner Karriere auf sieben Bundesligaspiele, 169 Einsätze in der 2. Bundesliga und Spiele in der 3. Liga sowie Österreichs Bundesliga und der Major League Soccer in den USA. Eine beeindruckende Vita für einen Mann, der in die Regionalliga wechselt.
Der ehemalige Nationalspieler der USA liefert in Münster auch das ab, was man von ihm erwartet hat. Zwölf Spiele, sieben Tore, vier Vorlagen! Es wären vielleicht auch einige Tore mehr geworden, doch aufgrund einer Wadenverletzung verpasste Wooten zwei Begegnungen. Jetzt ist er wieder da und die Preußen haben einen Lauf.
Auch Dank einer Systemumstellung. Wooten läuft im Angriff nämlich seit kurzer Zeit mit einem Sturmpartner auf. Und das Duo Wooten/Wegkamp performt.
Die Fans des SCP hoffen, dass das auch im Spitzenspiel am Samstag (14 Uhr, RevierSport-Liveticker) gegen den Wuppertaler SV der Fall sein wird.
RevierSport hat mit Andrew Wooten vor dem Match gesprochen.
Andrew Wooten über...
... den aktuellen Lauf: "Es freut uns alle sehr, dass es seit der Systemumstellung auf zwei Stürmer wieder so gut läuft. Gerrit Wegkamp hat es sich auch verdient zu spielen. Ich bin ja nach Münster gekommen und Gerrit hat dann seinen Platz im Sturm an mich verloren. Trotzdem war er immer sehr korrekt zu mir. Wir haben uns immer verstanden und das sieht man jetzt auch auf dem Platz. Ich spiele sehr gerne mit ihm zusammen und davon profitiert die ganze Mannschaft. Wir sind wieder auf dem richtigen Weg."
... das Wuppertal-Spiel: "Uns erwartet ein harter Brocken. Der WSV ist aktuell gut drauf und wird versuchen uns ein Bein zu stellen. Aber auch wir haben einen Lauf und wollen mit unseren tollen Fans im Rücken den nächsten Sieg einfahren."
... das Saisonziel Aufstieg: "Wir müssen nicht Woche für Woche über das Ziel sprechen. Jeder weiß, wohin wir wollen - in die 3. Liga! Aber es ist noch ein langer Weg. Wenn du aufsteigen willst, muss du konstant gut spielen und punkten. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel. Alles andere macht keinen Sinn."
... seine persönlichen Ziele: "Ich habe zwei Ziele in dieser Saison: den Aufstieg und wenn ich dazu noch 20 Tore oder mehr schieße, wäre es eine perfekte Spielzeit. Aber über allem steht das Ziel des Vereins. Wenn wir das erreichen, würde ich mich selbstverständlich auch mit weniger als 20 Treffern zufrieden geben."
... seine Eindrücke vom SC Preußen und Münster: "Die Mannschaft ist cool, die Fans richtig gut und die Stadt sehr schön. Mir gefällt es außerordentlich gut in Münster. Und der Verein? Der SC Preußen hat alles, um im Profifußball zu spielen. Jetzt werden noch das Trainingsgelände errichtet und das Stadion modernisiert. Auf Strecke könnte Münster auch in der 2. Bundesliga spielen. Aber wir wollen erst einmal den ersten Schritt machen."
... seine beste Karriere-Station: "Natürlich war ich in Sandhausen sehr erfolgreich und habe 50 Tore geschossen. Doch trotzdem sage ich, dass meine coolste Station Philadelphia war. Ich habe es genossen in Amerika als Profi zu spielen und dort zu leben. Ich liebe den amerikanischen Lifestyle. Leider hat es sportlich nicht so hingehauen. Ich habe nur einen Treffer erzielt, gut verdient und keine Argumente für eine Weiterbeschäftigung gehabt. Es war klar, dass sie meinen Vertrag nicht verlängern würden."
... eine mögliche Rückkehr in die USA: "Ich will im Fußball, im Leben nichts ausschließen. Aber ich lebe im Hier und Jetzt: Preußen Münster genießt absolute Priorität."