„Der RWO ist wieder da“ schallte es nach dem Schlusspfiff aus dem Oberhausener Fanblock durch das Paul-Jannes-Stadion in Düsseldorf. Mit 2:0 hatte Rot-Weiß Oberhausen soeben gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf gewonnen und damit zum ersten Mal in der laufenden Regionalligasaison auf fremdem Platz dreifach gepunktet. Rechtzeitig vor den richtungsweisenden Spielen in der Liga gegen Preußen Münster und im Pokal gegen den KFC Uerdingen haben die Oberhausener wieder zu ihrer Form gefunden.
Dementsprechend erleichtert zeigte sich auch Trainer Mike Terranova auf der anschließenden Pressekonferenz. „Wir wollten unbedingt den ersten Auswärtsdreier holen“, betonte das Oberhausener Urgestein. „Zuhause sieht das ja immer alles gut aus, aber auswärts hatten wir bisher immer irgendeine Blockade. Düsseldorf muss eigentlich in der ersten Hälfte in Führung gehen, da weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie der Spieler es geschafft hat, den noch daneben zu schießen. Danach hatten wir etwas mehr Ballruhe und dann hat Kelvin Lunga nach dem Ballverlust endlich seine Chance mal genutzt.“
Fortuna Düsseldorf II: Klußmann – Marcinek, Corsten, Göckan, Adamski (47. Brechmann) – Hirschberger, El-Faouzi, Bird (46. Monteiro), Seven, Schröder (63. Kalonji) – Niemiec.
Rot-Weiß Oberhausen: Davari – Winter, Wentzel, Klaß, Fassnacht – März, Öztürk (80. Rexha), Lunga (67. Skolik), Mickels (67. Dorow), Heinz (86. Petritt) – Kreyer.
Schiedsrichter: Tobias Esch.
Tore: 0:1 Lunga (39.), 0:2 Kreyer (94.).
Zuschauer: 350.
Gelbe Karten: El-Faouzi, Seven, Brechmann, Monteiro – März, Heinz, Kreyer, Klaß.
Nicht zufrieden war der RWO-Trainer allerdings damit, wie seine Mannschaft in der zweiten Hälfte mit den Kontersituationen umging. Ein ums andere Mal leistete sich die Fortuna haarsträubende Fehlpässe im Aufbauspiel, doch die vielversprechenden Gegenstöße der Oberhausener wurden der Reihe nach zu langsam oder zu unpräzise ausgespielt.
„Da hatten wir dann eben nicht mehr diese Ruhe und haben die Umschaltmomente einfach unsauber gespielt. Das üben wir ständig im Training, aber setzen es auf dem Platz noch nicht so richtig um“, ärgerte sich der 45-Jährige. „So mussten wir dann nochmal zittern, aber ich bin trotzdem glücklich, dass wir gegen eine starke Mannschaft den ersten Auswärtssieg holen konnten.“
Der Aufschwung kommt für RWO zum bestmöglichen Zeitpunkt, denn nun beginnen für Terranovas Mannschaft enorm wichtige Wochen mit dem Highlight am kommenden Sonntag, wenn RWO den Tabellenführer Preußen Münster zum Spitzenspiel im Stadion Niederrhein erwartet. Die Preußen spielten ihrerseits nur 1:1 gegen Aufsteiger Kaan-Marienborn.
Ein gutes Zeichen, wenn man dem RWO-Coach glauben darf. „Nach so einem Unentschieden werden sie wohl nicht unbedingt vor Selbstvertrauen strotzen“, meinte „Terra“. „Ich will aber gar nicht groß nach Münster oder nach oben in der Tabelle schauen. Die letzten Wochen habe ich ehrlich gesagt mehr nach unten geschaut. Wir müssen einfach weiter liefern und uns im oberen Tabellendrittel festsetzen, denn da gehören wir hin. Und natürlich wollen wir zuhause mit unseren Fans im Rücken den nächsten Dreier einfahren.“