Eine unglücklichere Trainingswoche als die des 1. FC Bocholt kann es wohl kaum geben. Nachdem bereits am Mittwoch zwei Spieler separat voneinander notärtztlich behandelt werden mussten, gab der Verein nun die nächste Hiobsbotschaft bekannt.
Top-Torjäger Marcel Platzek zog sich am Donnerstag im Training einen Muskelbündelriss zu. Das habe eine MRT-Untersuchung am Freitag ergeben. "Platzo" wird damit knapp drei Monate fehlen.
Platzek schoss Bocholt gegen Wattenscheid zum Sieg
Dabei ist der Stürmer so etwas wie die Lebensversicherung der Bocholter. In der vergangenen Spielzeit schoss der 32-Jährige in 35 Pflichtspielen unglaubliche 39 Saisontore in der Oberliga Niederrhein und legte zehn weitere Treffer auf, um die Jungs vom Hünting in die Regionalliga zu schießen.
Auch in dieser Saison zeigt Platzek seine Klasse. In den ersten sechs Saisonspielen gelangen ihm schon wieder vier Treffer. Am letzten Wochenende erzielte er beim 3:2 gegen die SG Wattenscheid den entscheidenen Treffer und sicherte so den ersten Sieg dieser Saison.
Größere Rolle für Malek Fakhro?
Die Klasse des 32-Jährigen, die er auch jahrelang bei Rot-Weiss Essen unter Beweis stellte (266 Einsätze, 85 Tore, 55 Vorlagen), wird der 1 FC Bocholt im Kollektiv versuchen müssen aufzufangen. Im Sturm dürfte die Rolle von Malek Fakhro über die nächsten drei Monate größer werden. Der Neuzugang aus Lübeck, der in den ersten fünf Spielen zwei Mal traf, dürfte der beste Kandidat für die Position vor Andre Bugla im Mittelsturm sein.
All zu viel Spielraum für einen extrernen Ersatz bleibt den Bocholtern jedenfalls nicht mehr. Da das Transferfenster seit gestern geschlossen ist, können nurnoch vertragslose Spieler verpflichtet werden.
Immerhin: Der Mannschaft von Marcus John ist mit der Verpflichtung von Mergim Fejzullahu kurz vor Toreschluss noch ein wichtiger Transfer für das Mittelfeld gelungen. Vielleicht kann auch der ehemalige Drittliga-Profi seinen Teil dazu beitragen, diesen schweren Verlust aufzufangen - und das am Besten schon am Wochenende beim Auswärtsspiel in Wiedenbrück (3. September, 14 Uhr).