Nach dem Aufstieg in die Regionalliga West durchlebt der 1. FC Bocholt unruhige Zeiten. Kein optimaler Saisonstart, eine frühe Trainerentlassung - und jetzt sorgt auch noch eine Razzia für Nebengeräusche beim Klub vom Niederrhein.
Denn am Dienstag soll das Vereinsheim durchsucht worden sein. Darüber berichtete das Bocholter-Borkener Volksblatt. Demzufolge wurden die Räumlichkeiten von der Schwerpunktabteilung für Wirtschaftskriminalität der Staatsanwaltschaft Bielefeld überprüft. Hintergrund sind Ermittlungen gegen die städtische Tochtergesellschaft Ewibo. Laut dem Volksblatt gab es insgesamt Durchsuchungen an zwölf Standorten, das Bocholter Vereinsheim war einer davon.
Insgesamt seien Vermögenswerte in einer Gesamthöhe von rund neun Millionen Euro sichergestellt worden sein, teilten die Ermittler gegenüber der Zeitung mit. Die Staatsanwaltschaft gehe der Frage nach, "ob es zwischen Funktionären des 1. FC Bocholt, mehreren aktuellen oder früheren Sponsoren, der Ewibo und der Stadt Verbindungen geben könnte, die als Bestechung ausgelegt werden müssten", heißt es im Artikel.
Bislang hat sich der Verein nicht öffentlich zu den Vorfällen geäußert. Präsident Ludgar Triphaus war am Donnerstagmittag nicht für RS für eine Stellungnahme zu erreichen.
Dessen ungeachtet hat der 1. FC am Mittwochabend einen lockeren 11:0-Sieg im Niederrheinpokal gegen den Bezirksligisten Alemannia Pfalzdorf gefeiert. Das nächste Regionalliga-Spiel für die noch sieglosen Bocholter steht am Samstag an, die SG Wattenscheid kommt zum Duell der Aufsteiger an den Hünting (14 Uhr, RS-Liveticker).