Mit einem selbstbewussten Auftritt gegen den MSV Duisburg (4:2) begeisterte der 1. FC Düren die knapp 1.200 Zuschauer in der altehrwürdigen Westkampfbahn. Besonders viel Applaus von den Holzbänken auf der über 100 Jahre alten Tribüne erntete Marcel Heller. Der Ex-Profi, der in der Bundesliga unter anderem für Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98 und den FC Augsburg aktiv war, hält sich nach seiner Zeit beim FSV Frankfurt beim Viertligisten fit und glänzte nach seiner Einwechslung kurz nach der Pause noch mit einer Torvorlage zum zwischenzeitlichen 3:2 durch Finn Stromberg. Der Flügelflitzer führte zudem längere Gespräche mit seinen alten Weggefährten Aziz Bouhaddouz und Torsten Ziegner.
Heller lässt Zukunft offen - Dürener Weg noch lange nicht vorbei
Der gebürtige Frechener lebt mit seiner Familie im nicht weit entfernten Aachen. „Ich habe eine einjährige Tochter und nicht mehr vor, in der großen weiten Welt Fußball zu spielen. Deswegen kam es zustande, dass ich mich hier in der Region fit halte. Es macht mir sehr viel Spaß. Ich bin froh über jedes Training und jedes Testspiel“, sagt der ehemalige U21-Nationalspieler, der zuletzt ein halbes Jahr vereinslos war. „Es ist gut zu sehen, dass ich noch mithalten kann und dass das Alter nicht die große Rolle spielt. Ich bin körperlich top fit, hatte seit zehn Jahren keine Verletzungsprobleme. Das macht sich hinten raus bezahlt. Ich hoffe, dass ich noch lange auf dem Platz stehen kann“, führte Heller weiter aus.
Ob es zu einer Weiterbeschäftigung in Düren kommt, ließ der offensive Mittelfeldspieler allerdings noch offen. „Wichtig ist erstmal das professionelle Training. Ich habe hier sehr viel Spaß. Die Truppe ist charakterlich einwandfrei. Was in naher Zukunft ist, muss man dann sehen.“ Sein möglicherweise neuer Arbeitgeber hat es ihm dennoch schon nach kurzer Zeit angetan. „Wir haben ordentlichen Fußball gezeigt, der auch in der Liga umgesetzt werden soll. Ich bin guter Dinge, dass der Verein personell gut aufgestellt ist und das Potenzial hat, um am Ende die Klasse zu halten und gar keine so schlechte Rolle in der Liga zu spielen.“
"Es war eine gute Truppe, damals noch mit Änis Ben-Hatira, Sandro Wagner, Ivo Grlic und Cedric Makiadi."
Marcel Heller über seine Zeit im MSV-Trikot
Heller ist nicht der einzige ehemalige höherklassige Spieler im Team von Giuseppe Brunetto, der den Klub in der Vorsaison zur Meisterschaft in der Mittelrheinliga führte. Auch Marc Brasnic, Doppeltorschütze und Topscorer in der Oberliga, ist ein wichtiger Faktor im Dürener Spiel. „Wir sind froh, dass wir gegen Duisburg auf Augenhöhe mitspielen konnten. Letztes Jahr hatten wir 13, 14 starke Spieler. Diesmal sind wir in der Breite noch besser aufgestellt. Trotzdem ist hier alles familiär und wir haben kurze Wege. Wir wissen trotzdem, wie brutal die Regionalliga ist“, gab Trainer Brunetto einen Ausblick auf das bevorstehende Abenteuer in der vierten Liga. Auch Aachen-Trainer Fuat Kilic war am Freitag vor Ort. Die Dürener, deren Stadion aktuell regionalligatauglich gemacht wird, reisen schon am 2. Spieltag Ende Juli nach Aachen - ein weiter Ex-Klub von Heller.
Ob der 36-Jährige im Düren-Trikot im Tivoli-Stadion auflaufen wird, bleibt abzuwarten. Am Freitag erinnerte sich der langjährige Bundesliga-Profi auch an seine kurze, aber prägende Zeit beim MSV Duisburg zurück. In der Zweitliga-Saison 2008/2009 war Heller für ein Jahr aus Frankfurt nach Meiderich ausgeliehen und kam unter Peter Neururer auf 18 Einsätze. „Es war eine gute Truppe, damals noch mit Änis Ben-Hatira, Sandro Wagner, Ivo Grlic und Cedric Makiadi“, erinnert sich Heller. „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Der Verein hat sehr gute Bedingungen und alles, was man braucht. Ich wünsche ihnen alles Gute und dass es besser läuft als im letzten Jahr. Sie sollen auf einem gesicherten Mittelfeldplatz landen.“