Den Schalke-Mitgliedern - und auch den Vertretern der Vereinsorgane - wurde am Samstag auf der Mitgliederversammlung des S04 einiges zugemutet.
Zunächst begann die Mammut-Veranstaltung mit einer halben Stunde Verspätung, weil viele S04-Anhänger wohl auch wegen der erwarteten niedrigen Temperaturen in der Arena sich für eine späte Anreise entschieden hatten und das Anmeldungs-Procedere zum eigentlichen Beginn um 11.04 Uhr noch nicht durchlaufen hatten.
Dann dauerte die teils hitzige Aussprache mit mehr als 20 Redebeiträgen von mehreren aufgebrachten Schalke-Fans stundenlang. Als der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer dann nach mehr als sieben Stunden endlich zum letzten Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" vor dem traditionellen Singen des Vereinsliedes "Blau und Weiß" kam, hatten bereits mehr als drei Viertel der anwesenden Mitglieder die Arena längst verlassen. Die verpassten, dass Britta Assauer, die letzte Ehefrau von Rudi Assauer, erneut ein Abschiedsspiel für ihren verstorbenen Rudi einforderte - und es in 2025 wohl auch bekommen wird. Den Abschluss machte dann wie in den Vorjahren wieder Schalke-Fan Norbert Hauka.
Verblüffte er im vergangenen Jahr noch mit einem 50.000-Euro-Leih-Angebot an den S04-Vorstand, war sein beinahe zehnminütiger Liedbeitrag über die Liebe der S04-Anhänger zu ihrem Verein nach dieser Versammlung in dieser Länge eher grenzwertig. Den noch anwesenden Fans schien der Klamauk und die Folklore zum Ende aber zu gefallen. Sie forderten mehrfach eine Zugabe, der Hauka auch zu gerne nachkam.
Bis Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hefer nach mehreren Versuchen mit dem Argument "Das Bier wird gleich warm" endlich durchdrang und den Spuk beendete. Was ja nicht stimmte, denn in der Arena herrschte am Samstag nicht mehr als die ideale Biertemperatur von sechs bis acht Grad.
Immerhin weiß Hauka nun, wo er sein Geld künftig investieren kann. In der neuen Fördergenossenschaft "Auf Schalke eG". Ob ihn das bei der nächsten Mitgliederversammlung vom Singen abhält?