Suheyel Najar gehörte in der abgelaufenen Saison zu den besten Spielern in der Regionalliga West. Der Offensivakteur sammelte für Fortuna Köln 29 Scorer-Punkte (neun Tore, 20 Vorlagen) in 38 Partien – kein Akteur kam in der Liga auf diesen Wert. Auch 20 Vorlagen sind unerreicht. Damit war Najar an 47 Prozent der Treffer seiner Mannschaft beteiligt.
Der 26-Jährige spielte mit Köln lange um die Meisterschaft mit, aber am Ende der Saison landeten die Südstädter mit 74 Punkten "nur" auf Rang fünf. Von Ende August 2021 bis Anfang März 2022 blieb die Fortuna 20 Liga-Spiele in Serie ohne Niederlage – auch ein Verdienst von Najar, dem besten Spieler des Vereins. Mit seiner hervorragenden Technik, seinem Tempo und dem Auge für den besser postierten Mitspieler schaffte es der gebürtige Kölner auch in die RevierSport-Elf der Saison.
Zu Beginn der kommenden Saison wird sich der Top-Scorer dem Drittligisten SV Wehen Wiesbaden anschließen. Bei den Hessen unterschrieb er einen Vertrag bis 2024. RS hat mit Suheyel Najar (26) über seinen Wechsel, die vergangene Saison und die Ziele für die Zukunft gesprochen:
Die 3. Liga besitzt viele Traditionsvereine, schöne Stadien und laute Fans, vor allem jedoch ein hohes Spieltempo. Am meisten reizt mich aber der Gedanke, der Liga zu zeigen, was in einem steckt.
Suheyel Najar.
Suheyel Najar, mit neun Toren und 20 Vorlagen sind Sie der Top-Scorer der abgelaufenen Regionalliga West-Saison. Sind Sie stolz auf die persönlichen Leistungen?
Ja, das bin ich. Ich habe kontinuierlich abliefern und mich persönlich weiterentwickeln können. Natürlich hat die Mannschaft den größten Anteil am Erfolg. Sie hat mir den Rücken freigehalten und mich meine Position sehr eigen interpretieren lassen. Das hat erheblich zu meinen Leistungen beigetragen.
Mit Fortuna Köln haben Sie lange um den Aufstieg gespielt, doch die Krönung blieb aus. Auch im Mittelrheinpokal-Finale gab es eine Niederlage gegen Viktoria Köln. Warum hat es am Ende nicht zum großen Wurf gereicht?
Ich finde, dass sich das nicht wirklich an einzelnen Themen festmachen lässt. Letzten Endes ist der Weg zu einer Meisterschaft in der Regionalliga West immer steinig, da braucht man sich nur die Abschlusstabellen der letzten Saisons anzuschauen. Die Konkurrenz hat es einfach besser gemacht und das muss man dann auch anerkennen. Das Pokalfinale verlief für mich persönlich sehr unglücklich, weil ich nach 16 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste. Die Mannschaft hat im Spiel zwar leidenschaftlich dagegengehalten, aber nicht das nötige Spielglück auf ihre Seite ziehen können. An dieser Stelle nochmal einen Riesen Dank an unsere Fans, die uns unabhängig vom Spielstand lautstark unterstützt haben.
In der kommenden Saison werden Sie für den Drittligisten Wehen Wiesbaden spielen. Warum haben Sie sich dazu entschieden und auf welchen Spielertypen kann sich Ihr neuer Verein freuen?
Die Gespräche mit den Verantwortlichen von Wehen waren von Beginn an sehr vertrauensvoll und transparent. Die Ziele des Vereins und welche Rolle ich dabei spiele wurden mir ganz klar aufgezeigt. Ich habe sofort gefühlt, dass man sich um mich bemüht und ich glaube, dass ich mich genau in diesem Umfeld am besten weiterentwickeln kann. Im Vergleich mit höherklassigen Angeboten war das sportliche Konzept von Wehen einfach am schlüssigsten für mich und meine Zukunft. Generell sehe ich mich als den kreativen Part in der Offensive, wobei ich mir schon das Attribut des Straßenfußballers zuschreiben würde. Die Kombination aus Technik und Schnelligkeit ist eben für jeden Gegner schwierig zu verteidigen.
Was ist für Sie besonders reizvoll an der 3. Liga?
Die 3. Liga besitzt viele Traditionsvereine, schöne Stadien und laute Fans, vor allem jedoch ein hohes Spieltempo. Am meisten reizt mich aber der Gedanke, der Liga zu zeigen, was in einem steckt.
Was sind Ihre Ziele für die nächste Spielzeit und gibt es noch Bereiche, in denen Sie sich verbessern müssen?
Ich möchte da weitermachen, wo ich aufgehört habe. Natürlich gibt es Bereiche, in denen ich mich verbessern muss. Ich schaue mir nach jedem Spiel jede einzelne Aktion von mir an und natürlich entsteht nach einer Zeit ein Muster. Auch das gehört zur Aufarbeitung einer Saison dazu.