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RWE: Coach über Generations-Pole und Applaus
Kulm: „Nur bei mir klatschen Spieler nicht“

RWE: Coach über Generations-Pole und Applaus
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Heute, Donnerstag, kommt es zum sechsten Arbeitstag in der Vorbereitung auf die Regionalliga-Saison.

An deren Ende soll das RWE-Comeback in der dritten Liga stehen. Deshalb achtet Coach Michael Kulm seit dem vergangenen Samstag akribisch darauf, dass jedes Rädchen passt. Ab 19 Uhr ist heute der Landesligist VfR Fischeln-Krefeld der erste Konkurrent in einem Probelauf. Am Wochenende folgt der Halleluja-Cup. Kulm: „Ich favorisiere viele Tests in der Vorbereitung.“ RS unterhielt sich mit dem A-Lizenzinhaber. Michael Kulm, während den Einheiten stehen Sie am Rand und geben laute Anweisungen. Auffallend oft ist Lob dabei. Bewusst? Ich habe es immer als leistungshemmend empfunden, wenn überwiegend hart angegangen wird. Gerade in der Startphase ist es wichtig, dass die Jungs durch ein Lob angespornt werden, auch bei diesen Witterungsbedingungen ihre besten Leistungen abzurufen. Ich glaube, dass man durch ein gezieltes, aber nicht übermäßiges Lob nach einer guten Aktion den Akteur eher erreicht, als wenn man ihn nach einer schlechten ständig darauf hinweist, was er besser zu machen hat. Aber es gibt natürlich immer Sachen, die man auch als negativ ansprechen muss. Wie ist der Ablauf eines Trainingstages mit drei Einheiten? Der erste Teil beginnt um neun Uhr. Das ist Funktionsgymnastik und Stabilisation mit unseren Physiotherapeuten. Insgesamt 45 Minuten, danach wird gefrühstückt. Um 11 Uhr beginnt die nächste Etappe, die letzte kommt um 16 Uhr. Nach dem Mittagessen ist eine Ruhephase angesetzt, die Akteure haben die Chance, sich auf Liegen auszuruhen. Das ist Pflichtprogramm. Es fährt keiner nach Hause, ich achte darauf, dass die Mannschaft zusammen ist und alles professionell angeht. Einen achtstündigen Arbeitstag kann man abverlangen.

Wie lang sind die Laufeinheiten im Schlosspark Wittringen? Nicht länger als 45 Minuten. Das Tempo wird individuell durch Pulswerte vorgegeben. Es sind keine Läufe, in denen irgend jemand übersäuert. Im Anschluss folgt noch Stabilisation auf Gymnastikmatten. Mit der U23 hat das an gleicher Stelle immer gut geklappt. Stichwort Team-Building! Es ist noch nichts geplant. Wir sprechen viel miteinander, das passiert schon vor den Einheiten. Ich erkläre meine Vorstellungen, erwarte auch Rückmeldungen. Gemeinschaftliche Aktionen abseits des Platzes werden folgen. Spinning ist riesig oder Aerobic. Orientieren sich die Youngster an den Routiniers?

Man merkt, dass die jungen Akteure schauen. Am Mittwoch nahm Stefan Kühne einmal Michel Harrer beiseite. Die Jungs wissen das gut einzuordnen. Das gebe ich vor. Uns ist bewusst, dass wir in diesem Jahr eine junge, unerfahrene Mannschaft haben. Andererseits haben wir auch die erfahrene Komponente. Die beiden Pole müssen wir zusammenbringen. Das geht nur, wenn man sich austauscht. Das treiben wir voran. Sie übertragen den Start des Aufwärmens an Spieler, oder? Das gehört als Einstimmung auf eine Einheit dazu. Ich bestimme einen Akteur, der das Programm verantwortlich leitet, damit die Truppe in die Einheit findet. Danach kommen die gemeinsamen Spielformen. Bis jetzt haben auch immer genau diese Akteure Applaus bekommen, nur bei mir klatschen die Spieler nicht. Auffallend sind unterschiedlichste Charaktere. Ein Bora Karadag kann selbst während der Pausen zwischen den Übungen nicht die Füße vom Ball lassen.

Das ist ein junger Baum, dem man links und rechts ein bisschen Halt geben muss. Er wird geführt, dass er wachsen kann und stabil wird. Ich werde ihm nicht die Spielfreude nehmen und in einen Käfig stecken. Ich kenne ihn lange, er weiß genau, wo seine Grenze ist. Das passt. Wer kommt in den Mannschaftsrat, wer wird Spielführer? In der U23 habe ich das bestimmt. Wir machen uns noch Gedanken, wie es jetzt am besten ist. Die Tendenzen sind da. Zum Beispiel in Richtung der beiden Lorenz-Brüder, Markus Kurth, Stefan Kühne oder Robert Mainka. Das sind die Akteure, die letztendlich im Team in der Verantwortung sind. Ob ich wählen lasse oder bestimme, es wird jemand sein, der in der Lage ist, dieses Amt auszuüben. Es geht nicht darum, diese Binde nur zu tragen, sondern die Funktion sehr ernst zu nehmen.

Sprint- und Laktatest standen auf dem Programm. Wer ist wirklich fix? Silvio Pagano und Sascha Mölders sind ganz vorne dabei, Arda Yavuz auch. Alles keine Überraschungen. Dass Silvio schnell ist, wussten wir, auch deshalb holten wir ihn. Dass Sascha vorne drin eine gewisse Geschwindigkeit hat, davon konnte man auch ausgehen. Die Ergebnisse der Laktatwertmessung zeigen, die Jungs kamen nicht unvorbereitet.

Was macht die Besetzung der Trainerstellen bei der U19- und der U23? Beim U19-Trainer sind wir ganz nah dran, für die U23 gilt es ähnlich. Das sind meine Wunschkandidaten. Stichwort Testspieler? Im Moment kommen eher keine Kandidaten. Ich gehe davon aus, dass mir der Kader so wie er ist zur Verfügung steht. Mit allem anderen brauche ich nicht zu rechnen. Das kann ich sowieso nicht beeinflussen.

Haben Sie schon die Chance, Gegner zu beobachten? Das ist zu früh, manche trainieren noch nicht. Viele fangen nächste Woche an. Man liest natürlich alles.

Arbeiten die anderen Clubs ähnlich? Ich glaube nicht, dass es in allen Vereinen so ist. Sicherlich jedoch in den U23-Vertretungen der Bundesligisten. Wir bemühen uns, alles so professionell wie möglich zu machen. Für mich war wichtig, dass das Umfeld stimmt. Vom Trainerteam und den Akteuren wird die bestmögliche Leistung verlangt. Deshalb legte ich darauf Wert, zwei Physiotherapeuten und zwei Zeugwarte zu haben. Nur so kann beste Qualität des Kaders erwartet werden. Vom Etat sind einige Clubs so aufgestellt wie wir.

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