Das Fußballwunder, die U23 von Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag der Regionalliga West noch abzufangen, blieb aus. Somit beendete der Bonner SC die Saison 2021/22 auf dem 16. Tabellenplatz und muss nach sechs Jahren Viertklassigkeit den bitteren Gang in die Mittelrheinliga antreten.
Dennoch konnte von großer Enttäuschung nach dem Abstieg nicht die Rede sein. Trotz der bitteren 5:1-Klatsche gegen Rot-Weiß Oberhausen applaudierte die Anhängerschaft und munterte die Rheinlöwen auf. „Wir kommen wieder“, schallte aus dem Fanblock. Interimstrainer Daniel Zillken zollte seinen Respekt: „Ich möchte mich bei den Fans bedanken. Was die abgerissen haben, war Regionalliga-würdig. Chapeau, Hut ab. Es ist sehr respektvoll und nicht selbstverständlich, uns nochmal 90 Minuten angefeuert zu haben.“
Abstieg des Bonner SC kommt nicht überraschend
Der Abstieg des Bonner SC hatte sich lange angekündigt. Gleich zu Saisonbeginn holte der Traditionsklub aus den ersten zehn Partien magere vier Pünktchen. Zillken traf den Nagel auf den Kopf: „Wir sind mit Sicherheit nicht erst am 38. Spieltag abgestiegen. Wir haben eine ganze Saison lang Zeit gehabt, die nötigen Punkte einzufahren. Das ist uns nicht gelungen.“
Zillken übernahm das Amt des Cheftrainers interimsweise erst zwei Spiele vor Saisonende, hatte nahezu keine Chance mehr den Klub zu retten. Zuvor waren Björn Joppe und Markus von Ahlen an der Seitenlinie verantwortlich. Trotzdem versuchte der 54-Jährige das Ruder noch mit allen Mitteln rumzureißen: „In der entscheidenden Phase am Ende der Saison hatten wir leider eine Ergebnisdelle. Die Jungs haben sich nochmal voll reingeknallt. Der Klub hat viel investiert. Wir sind in Ahlen ins Hotel gefahren, auch in Lippstadt waren wir im Hotel. Wir haben wirklich alles erdenklich Mögliche gemacht.“
Am Ende war der Absturz in die fünftklassige Mittelrheinliga nicht mehr aufzuhalten. Zillken möchte die Situation schnell abhaken und blickt bereits in die Zukunft: "Wir müssen den Abstieg jetzt sportlich hinnehmen. Dann geht es darum, neu zu planen und zu schauen, dass wir eine schlagkräftige Truppe zusammenkriegen.“
RWO-Coach Terranova drückt die Daumen für den Wiederaufstieg
Dass der Bonner SC ein Sympathieträger ist, zeigte sich an der Reaktion von Rot-Weiß Oberhausen Trainer Mike Terranova, der mit seinem Klub am letzten Spieltag im Sportpark Pennenfeld gastierte. Der 45-Jährige wünsche dem Verein „alles Gute für die Zukunft“ und hofft auf eine baldige Rückkehr in die Regionalliga: „Für mich ist es sehr schade, dass Bonn absteigt. Ich habe eine Sympathie zu dem Trainer und mag das Umfeld. Ich glaube, dass hier sehr viel drin ist. Hoffentlich berappeln die sich schnell und steigen wieder auf. So eine Mannschaft gehört definitiv in die Regionalliga - wenn nicht nicht sogar noch höher.“