Der Wuppertaler SV spielt eine richtig gute Serie. Mit dem Titel in der Regionalliga West wird es wohl nichts mehr. Aber dafür peilen die Bergischen eine andere Trophäe an. "Wir wollen den Niederrheinpokal verteidigen und wieder im DFB-Pokal spielen. Das wäre für den Verein, für die Stadt, für alle Spieler und Verantwortlichen eine super Sache", betont Stephan Küsters vor dem Duell am Mittwochabend (19.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) beim FC Kray.
Die Mannschaft wird die Worte des Sportchefs gehört haben - und auch verinnerlichen, wie Kevin Pytlik sagt: "Wir wissen, um was es geht. Wir haben diese Saison schon den DFB-Pokal miterleben dürfen und sind knapp an Bochum gescheitert. Das wollen wir noch einmal erleben. Dafür müssen wir in Kray bestehen. Das wird nicht einfach. Aber wir sind bestens auf das Spiel und den Gegner vorbereitet."
Er gehört auf jeden Fall zu den Gewinnern dieser Saison und auch zu den Top-Innenverteidigern in der Regionalliga West.
Stephan Küsters über Kevin Pytlik
Dass im Halbfinale ein mögliches Duell gegen Rot-Weiss Essen winkt, interessiert den Abwehrspieler (noch) überhaupt nicht. "Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Alles andere ist unwichtig", betont er.
Der 24-Jährige gehört seit zwei Jahren zu den Leistungsträgern im WSV-Team. Dabei sollte er im Sommer 2020 noch abgegeben werden. Mittlerweile hat Pytlik seinen Vertrag bis 2023 verlängert und ist aus der Mannschaft von Trainer Björn Mehnert nicht mehr wegzudenken. "Es ist für jeden Trainer oder auch Sportchef ein gutes Gefühl, wenn man ihn auf dem Platz hat. Er hat sich unter Björn Mehnert extrem entwickelt. Er ist viel ruhiger geworden und hat sich auch vom Spielaufbau her entwickelt. Er hat sich absolut reingebissen und bringt stets gute Leistung. Er gehört auf jeden Fall zu den Gewinnern dieser Saison und auch zu den Top-Innenverteidigern in der Regionalliga West", meint Küsters.
Mein großer Traum wäre die polnische Ekstraklasa. Vielleicht kann ich mir diesen irgendwann einmal erfüllen.
Kevin Pytlik
Die Worte des WSV-Managers tun natürlich dem Wuppertaler, der einst mit seinen Eltern aus Polen ins Bergische Land gekommen ist, sehr gut. "Ich habe für das alles hart gearbeitet. Ich investiere sehr viel, lebe den ganzen Tag für den Sport, für den Fußball. Ich will mich stetig verbessern. Vor zwei Jahren habe ich immer wieder mit Rückschlägen gekämpft, doch ich habe nie aufgegeben. Die Arbeit, die Geduld zahlt sich nun aus", erklärt der Pole.
Pytlik hat mittlerweile 115 Pflichtspiele für den WSV auf den Buckel. Mit 24 Jahren verfolgt der Innenverteidiger noch große Träume. Mit Wuppertal, aber auch persönlicher Natur. "Natürlich würde ich gerne mal mit dem WSV an die Tür zur 3. Liga klopfen. Ich halte das absolut für möglich. Ich glaube an den Verein und die Verantwortlichen. Das sollten unsere Fans auch tun und vielleicht ab und an mal bisschen geduldiger sein", meint Pytlik, der ein großer Fan des polnischen Kultklubs Legia Warschau ist: "Mein großer Traum wäre die polnische Ekstraklasa. Vielleicht kann ich mir diesen irgendwann einmal erfüllen."
Mit solchen Leistungen wie in dieser Saison könnte Pytlik seinem Traum ein Stück näherkommen. Immerhin schaffte es ein anderer Wuppertaler, David Niepsuj nämlich, auch aus der Regionalliga in die polnische Eliteklasse. Das dürften auch für Kevin Pytlik Ansporn und ein gutes Beispiel zugleich sein.