Dimitrios Papps hat als aktiver Spieler von 2006 bis 2012 für Rot-Weiß Oberhausen absolviert. In der Zeit hat er für die Kleeblätter 194 Spiele absolviert, davon 88 in der zweiten Bundesliga. Nachdem er seine aktive Karriere 2017 beendete, wurde er Trainer. Zur Saison 17/18 übernahm er die U19 von RWO, die er drei Jahre lang erfolgreich in der U19-Bundesliga West halten konnte.
Im Sommer 2020 erfolgte die Beförderung zum Cheftrainer der RWO-Profis. Jedoch gelang es dort nicht, die Erwartungen zu erfüllen. Nach vier Punkten aus sieben Spielen in der Regionalliga West, zog der Verein die Reißleine und beurlaubte Pappas. Nach einer neunmonatigen Pause vom Trainergeschäft, übernahm er zur Saison 21/22 die Frauenmannschaft des VfL Bochum in der Regionalliga West.
RevierSport sprach mit ihm über seine Aufgabe beim VfL Bochum, seine Zukunft als Trainer und wie er die Entwicklung von RWO verfolgt.
Herr Pappas, seit dieser Saison sind Sie beim VfL Bochum als Trainer der Frauenmannschaft tätig. Wie kam es zu der Entscheidung für den Frauenfußball? Haben Sie sich schon vorher für Frauenfußball interessiert?
Nein, das war eher spontan. Ich hatte vorher mit Frauenfußball gar nichts am Hut. Ich habe vielleicht mal ein Länderspiel geschaut, aber keine Klubmannschaften oder die Bundesliga. Als ich das Angebot bekam, habe ich das erstmal sacken lassen und mir Gedanken gemacht. Mir war es wichtig, mal aus dem Oberhausen-Bereich herauszukommen, aber auch in der Region zu bleiben und nicht jeden Tag 100 km zum Training zu fahren. Ich hatte auch Angebote aus der Oberliga, aber wollte das zu dem Zeitpunkt nicht machen. Bochum ist ein professioneller, ambitionierter Verein. Wir haben das Ziel aufzusteigen und oben mitzuspielen. Ich wollte mit meinen Teams auch nicht mehr immer ums Überleben kämpfen, sondern auch mal Offensivfußball zeigen. So wie es jetzt der Fall ist.
Ihre Mannschaft steht auf dem dritten Platz und am Wochenende steht das Top-Spiel gegen den 1.FC Köln II an. Wie beurteilen Sie die bisherige Saison?
Es läuft gut. Wir sind in dieser Saison noch ungeschlagen und haben mit Köln zusammen die beste Defensive. Wir wollen unbedingt oben dranbleiben. Jetzt sind es sechs Punkte auf Köln, mit einem Sieg im direkten Vergleich können wir verkürzen.
Sie haben als Trainer schon einiges erlebt. U19, Profis, nun trainieren Sie eine Frauenmannschaft. Wo liegen die Unterschiede für Sie?
Wir sind ja derzeit in der Regionalliga. Alle gehen normal arbeiten oder zur Uni. Das ist als Trainer mit U19 oder Regionalliga nicht vergleichbar. Es gibt auch ein paar Unterschiede im Tempo. Aber die Frauen hören besser zu, die können das eins zu eins wiedergeben, was man sagt, und versuchen das auch umzusetzen.
Wie sehen Sie die Entwicklung des Frauenfußballs?
Ja, es wird natürlich immer größer, Bochum ist auch schon lange im Frauenfußball dabei und hat auch schon in der zweiten Liga gespielt. Es hat für einen Verein immer eine positive Wirkung nach außen, aber es ist wichtig, dass man auch dahintersteht.
Verfolgen Sie noch die Entwicklung von RWO?
Ich beobachte das immer noch, klar. „Terra“ (RWO-Trainer Mike Terranova, Anm. d. Red.) ist ein Kollege von mir und wir reden natürlich, wenn wir uns sehen. Es sind ja auch noch viele Spieler von mir damals dort. Ich denke, dass in dieser Saison manche Spiele gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte etwas unglücklich waren und dann Unentschieden ausgegangen sind. Das ist vielleicht etwas, was sie aktuell nicht weiter oben stehen lässt.
Wie sieht Ihre Zukunft als Trainer aus? Kehren Sie irgendwann in den Männerfußball zurück?
Ja, ich denke schon. Ich werde bestimmt irgendwann wieder in den Männerbereich gehen, unabhängig davon, ob Junioren oder Senioren. Ich habe mir da aber keine konkreten Ziele gesetzt, wann das sein soll. Ich möchte in Zukunft meinen Fußballlehrer machen und in den professionellen Bereich einsteigen.