Dass Mahir Saglik von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen würde, war ebenso klar wie der Abgang von Manuel Bölstler.
Gehen müssen auch Ersatz-Keeper Sebastian Völzow, Hüzeyfe Dogan, André Wiwerink und Freddy Mombongo – unabhängig von der Trainings-Schlägerei unter der Woche (RS berichtete). Vor allem Wiwerink war sichtlich verdattert, zumal ihm der Verein bereits vor Wochen eine Vertrags-Verlängerung in Aussicht stellte. „Mitte Februar lag schon ein konkretes Angebot vor, ehe die Gespräche auf Eis gelegt wurden. Aber auch da hieß es immer, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist", betont der Defensiv-Mann sichtlich geschockt. Besonders bitter: Der Bottroper hatte sich frühzeitig auf den WSV festgelegt und andere Anfragen abgeblockt.
„Das hat dann wohl Georg Kreß noch geregelt“, bemerkt der neue Sportliche Leiter Carsten Pröpper, der um Verständnis wirbt: „Mit neuen Verantwortlichen gibt es auch andere Vorstellungen.“ Wie die bei Andy Habl aussehen, weiß der Betroffene selbst nicht: "Mit mir wurde noch kein Gespräch geführt, aber ich wurde auch nicht verabschiedet. Allerdings ist es logisch, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon Kontakte zu Vereinen aus der Regional- und NRW-Liga geknüpft habe."
Derweil will man Marco Neppe und den abwanderungswilligen Dennis Malura halten. Das dürfte zumindest beim Letztgenannten schwierig werden, der betont: "Wuppertal hat mir ein Angebot gemacht, das überhaupt nicht gut war. Wenn es dabei bleibt, werde ich den Verein verlassen." Engen Kontakt zu einem Team aus der dritten Liga gibt es schon.
Dafür kann man definitiv mit Marcel Reichwein und Lucas Oppermann planen, die von ihren Leih-Stationen zurückkehren. Thomas Litjens, der in Emden kaum im Kader stand, „würden wir ziehen lassen“, berichtet Pröpper. Der Innenverteidiger war am gestrigen Samstag im Stadion und zeigt sich noch selbstbewusst: "Ich hoffe, dass ich eine Chance bekomme." Wie es mit Salih Altin und Talent Ferhat Uelker weitergeht, sollen weitere Gespräche zeigen.
Und es gibt noch mehr Baustellen. Co-Trainer Ayhan Tumani setzt sich am heutigen Sonntag mit den Verantwortlichen zusammen, um mögliche künftige Aufgabenfelder abzuklopfen. Und Tobias Damm wies nach dem Abgang seines Kumpels Saglik auf seine Ausstiegsklausel für den Profi-Fußball hin. Pröpper: „Tobias weiß, welche Summen aufgerufen werden. Da machen wir uns keine großen Gedanken.“
Die sollten sich allerdings einige Akteure mit noch laufenden Kontrakten machen. „Es gibt den einen oder anderen, mit dem wir sprechen müssen“, verweist der Funktionär auch auf die Team-Chemie. Daher dürfte Victor Hugo Lorenzón ein ganz heißer Abschuss-Kandidat sein. Und auch Dennis Schulp muss sich wohl seine Gedanken machen, wenn man dem Funktionär lauscht: "Wir klären die Sache erst mit dem Spieler, bevor wir uns äußern." Schulp sieht die Angelegenheit äußerst gelassen: "Mein Vertrag läuft noch und mit mir hat noch niemand geredet. Daher gibt es keinen Grund, nicht weiter mit Wuppertal zu planen."
Neben den vielen Abgängern steht auch der erste Neue fest: Defensiv-Mann Björn Weikl kommt von den Sportfreunden Siegen. Der 31-Jährige könnte einer der dringend benötigten neuen Leitwölfe werden. Pröpper: "Wir wollen in nächster Zeit einige Akteure präsentieren, Weikl gehört dazu."