Rückblick: 13. Dezember 2019. 8435 Zuschauer finden sich am Freitagabend an der Essener Hafenstraße ein, um die Partie zwischen Rot-Weiss Essen gegen den VfB Homberg zu verfolgen. Was soll schon schiefgehen aus Essener Sicht? Die Mannschaft von Christian Titz spielt eine starke Saison, steht weit oben in der Tabelle. Homberg kämpft als Liga-Novize um den Klassenerhalt.
Doch der Aufsteiger spielt frech auf und führt zur Pause durch Patrick Dertwinkel und Dennis Wibbe sensationell mit 2:0 - und dieses Ergebnis hat auch nach 90 Minuten Bestand. Ein gehöriger Rückschlag für Rot-Weiss und bis heute der einzige Sieg des VfB gegen RWE.
"Das sind schöne Momente und positive Gedanken, an die du dich auch erinnern darfst, auch wenn eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen wird", sagt Sunay Acar. Der 43-Jährige tritt mit seinen Hombergern an diesem Freitag (19.30 Uhr) nämlich in Essen an. Wieder Freitagabends. Wieder unter Flutlicht. Wieder mit Zuschauern. Wiederholt sich die Geschichte?
"RWE ist ein Brett", weiß Acar, "alles andere als eine Niederlage wäre eine Überraschung. Aber wir wollen kein Sparringspartner sein. Steht lange die Null, kann auch mal Gegenwind von den eigenen Fans kommen." Zählbares aus Essen mitzunehmen, das wären für den Trainer echte "Big Points".
"Wir haben rund vier Punkte zu wenig."
Sunay Acar
Und diese kann der VfB auch gebrauchen. Denn mit der bisherigen Punktausbeute von vier Zählern aus fünf Partien ist die Mannschaft vom Rheindeich nicht zufrieden. "Wir haben rund vier Punkte zu wenig", konstatiert Acar. Beim 0:2 in Lotte seien die Sportfreunde einfach abgezockter gewesen, das 1:1 gegen Wegberg-Beeck bezeichnet der Trainer als "zwei verlorene Punkte". Zu allem Überfluss setzte es am vergangenen Wochenende eine 1:2-Pleite gegen Rot Weiss Ahlen - der entscheidende Gegentreffer fiel in Überzahl durch einen Konter, zuvor hatte Homberg einen Strafstoß verschossen.
Homberg sucht noch nach einem Stürmer
"Uns fehlt die Abgezocktheit und Kaderbreite", betont Acar. Insbesondere im Angriff sei wenig Erfahrung vorhanden. Nicht zuletzt deshalb sucht der Verein auch nach Schließung des Transferfensters noch nach zwei Angreifern - einem Stürmer und einem Rechtsaußen.
Wohlwissend, dass die potentiellen Alternativen rar sind. Zwar trainiere der eine oder andere Kandidat mit, es müsse aber auch charakterlich passen. "Vom Charakter her ist unsere Truppe derzeit ideal", sieht Acar dies als wichtiges Faustpfand für eine gelungene Saison. Aber klar: Nur drei Treffer in fünf Spielen sind deutlich zu wenig. Nur der SV Rödinghausen und Wegberg-Beeck sind bis dato schlechter.