Nach der 0:6-Klatsche bei Rot-Weiß Oberhausen. Die Mannschaft des KFC Uerdingen trottet quer über den Platz in Richtung Gästeblock. Wer eine Gardinenpredigt durch den Zaun erwartet hatte, wurde enttäuscht. Stattdessen gab es aufbauende Worte durchs Megafon und Sprechchöre der eigenen Anhänger zur Verabschiedung.
KFC macht die Vorbereitung im Ligabetrieb
Genau wie die Fans weiß auch der neue Trainer Dmitry Voronov, wie er diese Pleite einzuschätzen hat. Die Vorbereitung der letzten Wochen war keine. „Normalerweise rechnen wir im Fußball mit einer Vorbereitungszeit von sechs bis acht Wochen. In der Regionalliga eher sechs. Den Kader, den ich jetzt gerade habe, habe ich seit zwei Tagen.“
Erschreckende Worte, die den brutalen Umbruch nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg recht gut beschreiben. Ein eingespieltes Team sieht anders aus. Was aber nicht bedeutet, dass Trainer Voronov deswegen einen Gesichtsausdruck wie sieben Tage Regenwetter hat. Im Gegenteil.
Voronov vertraut seinem Team
„Ich habe diese sechs Wochen Vorbereitung einfach nicht. Natürlich müssen wir es jetzt forcieren, weil wir keine Zeit haben. Jetzt kommt bald auch schon die Englische Woche, die uns sogar entgegenkommt, damit wir mehr Spielfluss bekommen.“
Der 35-jährige Cheftrainer kann die aktuelle Situation gut einordnen, macht daher seiner Mannschaft keinen Vorwurf. Er ist sogar überzeugt von dem Team, dem von vielen Experten fehlende Qualität attestiert wurde. „Ich finde der Kader ist gut zusammengestellt, wir haben viel auf den Charakter geschaut. Das Team soll gut zusammenpassen.“
Einen besonderen Dank richtete Voronov an die, die ihre Mannschaft nach dem Spiel nicht ausgepfiffen, sondern gefeiert haben. „Ein riesiges Dankeschön an die Leute, die uns in Oberhausen so unterstützt haben. Wir spüren das und das macht uns Mut!“ Kein Team in der Regionalliga hat wohl einen weiteren Weg vor sich. Doch Dmitry Voronov hat einen Plan, den er verfolgt. Damit bald keine aufbauenden Worte mehr durchs Megafon schallen müssen.