Nach der Corona-bedingten Quarantäne stand für die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund beim SV Straelen das erste von fünf Spielen innerhalb von 14 Tagen an. Ein Mammutprogramm, das aus Sicht der Dortmunder nicht besser hätte starten können. Mit 3:1 gewannen sie beim SVS und grüßen damit wieder von der Tabellenspitze, da die Konkurrenz von Rot-Weiss Essen ihre Hausaufgaben beim 1. FC Köln II nicht erledigen konnte.
Von Beginn an bemühten sich die Dortmunder um Spielkontrolle, taten sich aber schwer gegen die massive Straelener Abwehr. Mit der ersten Torchance des Spiels konnten die Gastgeber dann sogar in Führung gehen. Nach einer tollen Kombination im Mittelfeld spielte Kaito Mizuta – der auffälligste Spieler der ersten Halbzeit – einen Doppelpass mit Malek Fakhro und vollendete per Flachschuss zum 1:0 für den Außenseiter.
Der BVB wirkte geschockt und brauchte eine ganze Weile, um wieder ins Spiel zu kommen. Die Gäste präsentierten sich deutlich weniger bissig und kombinationssicher als es noch vor der Quarantäne der Fall war. Immer wieder unterliefen den Gästen technische Fehler, Fehlpässe oder Abstimmungsprobleme im Aufbauspiel. Wirklich gefährliche Szenen konnten sie sich nicht erspielen. Im Gegenteil: Die Nadelstiche der Hausherren strahlten noch eher Gefahr aus.
Kurz vor der Pause dann doch der erlösende Ausgleich. Ole Päffgen hatte im Strafraum gegen Steffen Tigges den Fuß drauf gehalten, den fälligen Strafstoß verwandelte Tobias Raschl sicher zum 1:1-Ausgleich.
Maaßen: "Sind glücklich über den Sieg"
Dieser beflügelte die Dortmunder in Hälfte zwei deutlich. Sie erspielten sich gegen immer müder werdende Gastgeber immer mehr Chancen und konnten sich letztendlich durch schön herausgespielter Tore von Ansgar Knauff und Alaa Bakir die drei Punkte sichern.
Trainer Enrico Maaßen war zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „In der ersten Viertelstunde hat man schon gemerkt, dass nach der langen Pause etwas Spielpraxis fehlt“, analysierte der BVB-Coach. „Danach haben wir uns peu á peu unsere Chancen erarbeitet und sind am Ende sehr glücklich über den Sieg. Mit dem Ergebnis aus dem anderen Spiel ist das natürlich ein sehr guter Tag für uns.“
Auch sein Gegenüber Benedict Weeks sah ein gutes Spiel seines Teams. „Wir gehen nicht unverdient in Führung, spielen das ganze sehr konzentriert und dann kurz vor der Pause den Elfmeter zu fressen ist sehr ärgerlich“, meinte der SVS-Trainer, der in der Startelf im Vergleich zum Pokalerfolg gegen RWE auf einigen Positionen rotierte. „Am Ende ist es natürlich schwer nach den 120 Minuten aus dem letzten Spiel die letzten zehn Minuten nochmal einen draufzupacken, wie wir es gegen Essen geschafft haben. Dann sieht man bei den beiden Toren auch die enorme
Qualität der Dortmunder, aber ich glaube, wer das Spiel gesehen hat, kann uns nicht vorwerfen, dass wir keinen Fokus auf diesem Spiel hatten und gewinnen wollten.“
Der Fokus richtet sich jetzt in Straelen auf ein laut Weeks „absolutes Highlight für den Club und die Spieler“ - das Finale des Niederrheinpokals am kommenden Samstag gegen den Wuppertaler SV. Die U23 des BVB muss bereits am Mittwoch wieder ran. Es geht dann für die Maaßen-Elf zum SV Rödinghausen, den einzigen Gegner, gegen den die Dortmunder in dieser Saison verloren haben.