Als Noel Futkeu zum 26 Mann starken Rot-Weiss-Kader für die Reise nach Spanien gehörte und wir diesen Spieler am Flughafen Düsseldorf sichteten, mussten wir uns noch einige Informationen über den 17-Jährigen einholen. Die Frage war: Hat er das Zeug dazu, in den wenigen Tagen auf sich aufmerksam zu machen? Nach sieben Tagen lautet die glasklare Antwort: Ja! Noch mehr: Rot-Weiss Essen hat ein großes Talent in seinen Reihen.
Futkeu wusste von Tag eins an zu überzeugen. Klar, in der einen oder anderen Situation merkte man dem U19-Spieler aus der Niederrheinliga an, dass er noch etwas grün hinter den Ohren ist - vor allem im taktischen Bereich. Doch dafür hat er in Christian Titz einen sehr guten Lehrmeister, der ihm in den nächsten Wochen und Monaten, vielleicht Jahren, noch das eine oder andere beibringen wird. "Noel ist ein sehr interessanter Spieler. Er ist 17 Jahre alt und hat eine enorme Geschwindigkeit, die natürlich sehr schwer zu verteidigen ist. Im taktischen Bereich ist er dagegen noch unerfahren. Da freuen wir uns, dass wir noch viel mit ihm arbeiten können. Aber er hat auch schon ein zweites starkes Element. Er hat einen starken Körper und setzt sich gut durch", lobt Coach Titz.
Zudem bringt der Gesamtschüler, dessen Eltern aus Kamerun stammen, vieles mit, was im heutigen Fußball gefragt ist. Futkeu, der auf den Flügeln zuhause ist, hat eine enorme Schnelligkeit und ist stark in Eins-gegen-eins-Duellen.
Futkeu ist auf dem Sprung in den Regionalliga-Kader
Auch wenn der Offensivmann, der im Januar 2019 vom ETB Schwarz-Weiß Essen zu Rot-Weiss wechselte und aufgrund einer nicht erteilten Freigabe des Nachbars aus dem Süden der Stadt nur zwei U17-Spiele (zwei Tore) in den ersten sechs Monaten des Jahres für RWE absolvieren konnte, noch an vielen Dingen arbeiten muss, überzeugte er im Trainingslager den RWE-Trainer. Dieser belohnte den jüngsten Essener in Spanien.
Bei der Generalprobe gegen Karlsruhe (2:0) stand Futkeu im 18er Kader - im Gegensatz zu Spielern wie Jonas Erwig-Drüppel oder Ayodele Adetula, die ebenfalls über die Flügel kommen. Noch mehr: Titz wechselte Futkeu nach einer guten Stunde ein und das 17-jährige RWE-Talent, das auch in der Saison 2020/2021 noch in der A-Jugend spielen kann, zeigte einige Male sein großes Potential. Er lief den KSC-Spielern einfach auf und davon. Der RWE-Junior agierte ohne jeglichen Respekt gegen die Zweitliga-Profis.
"Er bringt auch diese Unbekümmertheit eines jungen Spielers mit, die von Vorteil ist. Ich hoffe, dass er diese noch lange beibehält. Wir werden jetzt mit der Familie und der Schule sprechen, in wie weit er es schafft mit uns zu trainieren. Priorität hat die Schule. Wir müssen von Woche zu Woche sehen, wie es sich realisieren lässt. Es wird ein Wechselspiel zwischen U19 und erster Mannschaft sein", erklärt der 48-jährige Titz.
Ob Futkeu am Freitagabend (19.30 Uhr) beim Restrundenstart im RWE-Kader stehen wird, ist noch fraglich. Er ist auf jeden Fall auf den Sprung zu den Profis und könnte noch zu einer echten Waffe für Rot-Weiss Essen werden.