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RWE: Erfolg in Emden oder alles startet von vorne
Bonan röstet auf kleiner Flamme

RWE: Erfolg in Emden oder alles startet von vorne
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Beim schweren Auswärtsspiel am kommenden Samstag, 1. März, ab 14 Uhr bei Kickers Emden wird Heiko Bonan als RWE-Trainer auf der Bank sitzen. Unter der Woche traten die Verantwortlichen des Clubs mit dieser Mitteilung an die Öffentlichkeit.

Mehr heißt das auch nicht – geht das Match in die Hose, kocht alles wieder hoch. Präsident Rolf Hempelmann macht klar: „Eine Jobgarantie gibt es nicht.“ Bonan reagiert darauf: „Die will ich auch nicht.“ Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni, aktuell steht RWE unter dem tabellarischen Strich, der die Qualifikation für die 3. Liga bedeuten würde.

Viertklassigkeit wäre ein Gau – dann wären weitere Personalien betroffen, von unten bis ganz oben. Fast alles wurde in den Sitzungen der Vereins-„Großkopferten“ aus Präsidium und Aufsichtsrat zusammen mit Trainer und Sportlicher Leitung diskutiert.

Interessant sicherlich, dass einerseits dementiert wird, dass potenzielle Nachfolger für Bonan schon in den Startlöchern sitzen würden. Dabei differenziert Hempelmann vehement zwischen dem Begriff „offizielle Verhandlungen“ und dem der „Kontaktierung“. Dass Gremiumsmitglieder genau diese Kontakte pflegen, dementiert der SPD-Politiker dahingehend nicht. „Man läuft sich über den Weg, Gespräche ergeben sich.“ Die Frage bewegt: Mit welcher Fußball-Kompetenz, wenn sie nicht ein Sportlicher Leiter wie Olaf Janßen führt?

Alles soll ein „normaler Vorgang“ sein, Hempelmann weist darauf hin, dass „wir ja etliche Trainer schon selbst hatten.“ Mit der Anzahl von elf konkreten Perioden unterschiedlichster Menschen in seiner eigenen Amtszeit kann der Energiepolitikfachmann aufwarten. Streng genommen sind es sogar 13, wenn man die Intermezzi eines Janßen und des ehemaligen Sportlichen Leiters Frank Kontny dazu zählt. Sehr fragwürdig, ob man dieses permanente Wechselspielchen – dieses ständige Danebenliegen bei der Besetzung einer Führungsposition im Club - als Erfahrungsschatz darstellen sollte. Das natürlich Berater persönlich oder telefonisch Schlange stehen, ist eine Selbstverständlichkeit.

Dabei fällt die Formulierung „zugespitzte Lage“, man will auf alle Alternativen vorbereitet sein. Man könnte meinen, Bonan wird auf kleiner Flamme geröstet. Einerseits ist die Handlungsfähigkeit der Verantwortlichen durch die leeren Konten eingeschränkt, andererseits werden sie sich fragen, wer den Job effektiv übernehmen könnte. Klar ist, etliche Finger heben sich – die üblichen Verdächtigen. Hempelmann: „Die Finanzierung eines Trainerwechsels muss geleistet werden.“ Extern! Wenn man auch dort bei weiteren üblichen Verdächtigen einmal vorfühlt, wird Bereitschaft abgenickt. Eine Option mit dem Namen Peter Neururer wird lanciert.

Hempelmann: „Was in diesem Zusammenhang beispielsweise an Zahlen spekuliert worden ist, ist absolut jenseits jeglicher Vorstellungsmöglichkeiten." Es ist logisch, dass sich Hempelmann, um der Situation vor der ostfriesischen Reise öffentlich die Brisanz zu nehmen, sich erst einmal in ein Plädoyer für Bonan und Janßen flüchtet. Ausdrücklich verbietet sich der Politiker „ein Verhör.“ Auch der Janßen-Vertrag läuft am 30. Juni aus. Der stellt klar: „Heiko und ich arbeiten eng zusammen, enger geht es nicht.“ Wobei Bonan die letztendliche Entscheidungsbefugnis hat: „Sonst würde ich auch den Job hinschmeißen.“ Alles andere wäre ungesund. Der Boss spricht von einem „gewünschten Sieg“ sowie dem daraus resultierenden „ruhigen Wochenende“.

Hempelmann ergänzt die Begriffe „Reaktionsmöglichkeiten“ und „Verantwortung“. Oder anders dargelegt: „Wir dürfen nicht den Zeitpunkt verpassen, zu dem ein Handeln noch möglich ist.“ Der „Präses“ suchte natürlich auch intensiven Kontakt zum Kader, dem alles eröffnet wurde. Der bald 60-Jährige erkennt „Leistungsbereitschaft“, außerdem auch ein „funktionierendes Verhältnis“ zum Fußballlehrer. Auch hier bietet sich eine Nachfrage an. Das wird im Team abgenickt.

Hempelmann: „Die Truppe steht hinter dem Trainer.“ Dass die Einstellung zuletzt nicht stimmte, will Hempelmann nicht feststellen. Es dreht sich darum, der Erfolg ist nicht da, weil der Ball nicht in den Kasten geht. Chancen sind da, der Abschluss fehlt. Hempelmann: „Das ist der zentrale Punkt.“ Auch in Emden – alles hatte Bonan bereits öffentlich erörtert.

Im Schatten des Deiches gilt es also, „den Bock umzustoßen“, fordert Hempelmann, „gemeinsam“. Ein Gremiumsmitglied steht nicht auf dem Platz, dafür reicht sie nicht, die bereits angesprochene Fußball-Kompetenz.

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