Die nächste Chance auf den ersten Rückrunden-Dreier gibt es am Sonntag gegen die Reserve vom HSV. Vor dem Match sprach RS mit RWO-Präsident Hajo Sommers.
Hajo Sommers, wie bewerten Sie die ersten Partien im neuen Jahr? Das ist relativ einfach, die liefen haargenau wie die in der Hinrunde, auf den Punkt genau. Klar ist aber auch, wir hätten gerne etwas mehr mitgenommen. Die Begegnungen waren in Ordnung, trotzdem müssen wir uns noch etwas steigern. Wir wissen, der Vorsprung ist dünner geworden. Wenn ich auf die Tabelle schaue, ist das schon fast lustig. Es liegt alles so eng beisammen, schlimmer als im letzten Jahr. Hektik kommt deswegen aber noch nicht auf. Im Gegensatz zu anderen Vereinen aus der Region. Wie bekommen Sie das Rumoren in Wuppertal oder Essen mit? Wir merken und beobachten so etwas schon. Aber jeder Club soll machen, was er für richtig erachtet, das ist nicht unser Ding. Wenn wir noch drei Spiele verlieren, kann das bei uns auch passieren. Dann schreien die ersten Fans und man macht sich automatisch seine Gedanken.
Am Sonntag kommt der HSV. Schön, weil man vorher gesehen hat, wie die Liga gespielt hat? Nein, so kann der Druck auch schnell größer werden, wenn die Konkurrenten gepunktet haben. Ich agiere lieber gleichzeitig mit den anderen.
Themawechsel: An der Sponsorenfront macht der Vereine kontinuierliche Fortschritte. 17 neue Partner im RWO-Netzwerk und eine Erhöhung des Etats im Fall der Drittliga-Quali von 2,4 Millionen auf 3,3 Millionen Euro. Wie sehen Sie die Lage? Wir sind gerade zufrieden. Für die kommende Spielzeit sind wir ebenfalls guter Dinge. Aber man darf sich nichts vormachen. Diese Klasse wird kein Zuckerschlecken. Es entstehen neue Bedingungen, die Kosten steigen, man bewegt sich auf dünnem Eis. Können Sie Beispiele nennen? Die TV-Einnahmen steigen nur von 364.000 Euro auf 624000 Euro. Auf der anderen Seite steigen die Schiedsrichter-Ausgaben um das dreifache auf fast 70.000 Euro. Zudem erhöhen sich die Verbandsabgaben und die Sicherheitsauflagen. Auch die Reisekosten werden gesteigert, die Gehälter ebenfalls.
Hatte man bei den TV-Einnahmen nicht höhere Erwartungen? Alle haben gedacht, da kommt mehr. Vielleicht passiert das ja dann 2009/2010. Wo sehen Sie sich mit den 3,3 Millionen Euro? Das ist die Höhe, die man schaffen muss, um überhaupt antreten zu können. Wir werden mit der Summe aber sehr weit unten angesiedelt sein. Dafür ist es fast so sicher wie das Amen in der Kirche, dass wir diese Zahl auch erreichen.
Der Supergau wäre die Regionalliga, dort plant man mit zwei Millionen Euro. Das wäre aber eine ordentliche Hausnummer, oder? Ich weiß nicht, ob das hoch ist. Aber klar haben die Vorteile, die von oben kommen. Auf jeden Fall kann man damit eine gute Truppe zusammen bekommen. Montag um 15 Uhr werden die Lizenzunterlagen in Frankfurt erwartet. Wann haben Sie alles fertig? Wahrscheinlich erst um 14.55 Uhr. Aber im Ernst: Vorstandskollege Thorsten Binder wird die Unterlagen persönlich nach Frankfurt bringen, dann schauen wir mal, ob wir wieder ohne Auflagen davon kommen.
Wie sieht es eigentlich im Bereich eines neuen Hauptsponsors aus? Generell ist die Bereitschaft gestiegen, den Verein zu unterstützen. Es ist zwar nichts unterschrieben, aber ich kann sagen, wir befinden uns in sehr, sehr interessanten Gesprächen.