„Wo sind wir eigentlich?“, reagiert der Ex-Profi nachvollziehbar fassungslos auf derartiges Angriffs-Niveau, das passend größtenteils anonym erfolgt. „Wir äußern uns nicht dazu, wir bereden alles intern“, legt sich Nico Schäfer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, fest. Keine gewagte These: Eigenes Geld für eine neue „Figur“ ist sowieso nicht da. Bonan ist ein intelligenter Zeitgenosse. „Ich bin bestimmt nicht blind, weiß doch, wie das alles funktioniert. Aber solche Umfeld-Intentionen sind mir absolut unverständlich.“ Eine kritische Hinterfragung ist immer gut, genau wie ein Schulterschluss der „Bosse“, allerdings beschreitet die Kultur des Durchladens in Bergeborbeck mal wieder Wege, die schlammig sind. Nicht nur der Trainer spürt das, bei anderen geht es bis ins Privatleben. Bonan: „Die Absicht muss doch sein, dass wir alle zusammen wieder versuchen, den Weg zurück ins richtige Fahrwasser zu finden.“
Es gibt aber immer Personen, die gerne einen anderen Rudertakt anschlagen. „Letztendlich bleibt es dabei, es geht hier nicht um den Trainer Bonan“, legt sich der 42-Jährige fest, „aber was beispielsweise bereits nach dem Pokalspiel gegen den HSV los war, grenzte an Schwachsinn. Wir haben doch nicht 0:3 gegen einen Kreisligisten verloren.“ Logische Argumente, die eine Zielgruppe aber oft überfordern.
Das Cup-Match gegen Homberg war bestimmt mächtig dürftig, daraus macht Bonan auch keinen Hehl, „allerdings stand in Ahlen eine ganz andere Truppe auf dem Feld.“ Die auf dem Platz dominierte, Chancen nicht verwertete, als Verlierer zurück nach Haus fuhr – genau das nervt Bonan, weil man kaum Worte findet, das so zu erklären, dass es auch jeder versteht.
Wichtig für den Familienvater: „Ich stelle mich nicht in Frage, das ist alles sehr emotional. Aber wir tun alles dafür, den Schlüssel zu finden, der die Tür aufschließt, die uns zurück auf den richtigen Weg führt.“ Oder anders formuliert: „Mein Team muss sich endlich für den Aufwand belohnen.“ Letztendlich entscheidet die Tabelle – auch über Bonan.