Theo Schneider, Coach der Borussen, weiß, was in Essen auf seine Jungs zukommt: "Da erwartet uns ein ganz, ganz heißer Tanz. Sowohl das Umfeld als auch die Mannschaft werden Aggressivität ausstrahlen, darauf müssen wir entsprechend eingestellt sein."
Die Tatsache, dass Dortmunds Reserve mit 35 Punkten als Tabellensechster zum eigentlich hochgewetteten Revier-Nachbarn (Rang elf) reist, ist schon Überraschung genug. Folgt im direkten Duell die nächste? Schneider lässt sich nicht aus der Reserve locken, bleibt gewohnt realistisch: "Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass es im Februar 2008 tabellarisch so aussehen würde, dann hätte ich entgegnet: Wunschdenken! Jetzt wollen wir versuchen, RWE durch einen Teilerfolg auf Distanz zu halten."
Warum nicht mehr? Der ehemalige Nürnberger Profi: "Im Vorfeld von einem Sieg in Essen zu sprechen, wäre doch etwas vermessen. Rot-Weiss besitzt eine qualitativ starke Truppe, die nach dem misslungenen Start zwangsläufig gefordert ist. Auch für meinen Trainer-Kollegen Heiko Bonan ist die Lage schwierig, es steht insgesamt viel auf dem Spiel." Keine Frage, die Borussen-Talente, die wieder auf ihren Leitwolf Lars Ricken (USA-Engagement bei Columbus Crew zerschlug sich) zurückgreifen können, befinden sich im angenehmeren Nerven-Zustand.
Selbst eine Niederlage würde das Quali-Ziel nicht gefährden. Schneider baut auch auf die Statistik: "Auswärts sind unsere Zahlen positiv." Erst sieben Gegentore mussten Hünemeier & Co. schlucken, drei Siege und fünf Remis stehen nur zwei Niederlagen gegenüber. Der Coach: "Defensiv steht mein Team sehr gut, dazu sind wir immer in der Lage, vorne etwas zu machen." Diese Tugenden sollen auch im Hexenkessel greifen.