Nachdem sich eine Opposition gegen den umstrittenen Lotte-Obmann Manfred Wilke gebildet hatte, verringerte dieser angeblich sein finanzielles Engagement. Darüber hinaus stand eine Steuernachzahlung in Höhe von 130.000 Euro an. Die Folge: Liquiditätsprobleme.
Da eine Förderung des Profisports durch die Gemeinde für sie nicht in Frage kam, stellte die Lotter Grünen-Fraktion umstrittenerweise plötzlich die [article=445264]Möglichkeit einer Insolvenz[/article] in den Raum.
Insolvenz abgewendet
Soweit wird es nicht kommen müssen, denn wie die "NOZ" berichtet, hat die Gemeinde Lotte die Rechte an einigen Gebäuden des Klubs erworben, darunter die Geschäftsstelle, die Turn- und Gymnastikhalle sowie die Umkleidekabinen der Westtribüne. Der Kauf, der juristisch betrachtet eine Ausgleichszahlung für die Investitionen des Vereins in den Breitensport darstellt, wird "gut eine halbe Million Euro" in die Kassen spülen.
Für diese Rechteübertragung machte die Gemeinde die Ausgliederung des Profifußballs aus dem Verein sowie weitere Sparmaßnahmen zur Bedingung. Ziel der Umsetzung sei Februar.
"Der Verein hat kein Vermögensproblem", erklärt der unabhängige Wirtschaftsprüfer Reimond Menke aus Hagen a.T.W., der die finanzielle Situation der Sportfreunde für die Gemeinde unter die Lupe nahm. Demnach haben die Sportfreunde Lotte alle erbetenen Unterlagen schnell eingereicht und sogar den Lösungsvorschlag durch die Rechteübertragung der Gebäude eingebracht.
"Der Breitensport bei den Sportfreunden gerät in der Öffentlichkeit immer ein wenig in den Hintergrund, obwohl dort gute Arbeit geleistet wird", betonte Bürgermeister Rainer Lammers. Desweiteren habe es für die infrastrukturellen Investitionen der SFL bislang kaum finanzielle Beteiligung seitens der Gemeinde gegeben. Ohnehin komme die Infrastruktur nur zehn Prozent dem Profisport und 90 Prozent dem Breitensport zugute, so Menke.