Das ist ein echter Hammer. Fünf Tage vor dem Start in die Regionalliga-Saison tritt Oguzhan Can von seinem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der SG Wattenscheid 09 zurück. Eine Woche nach dem Retterspiel gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 steht der Klub damit ohne obersten Mann da. Und noch mehr als das: Can hatte zuletzt mit seinen Investitionen dafür gesorgt, dass der Traditionsverein den Spielbetrieb aufrecht erhalten konnte. Zuletzt hatte er die vom Verein gestartete Crowdfunding-Aktion mit der Einmalzahlung in Höhe von rund 200.000 Euro unterstützt und somit maßgeblich zum Gelingen der gemeinschaftlichen Finanzierung des Vereins beigetragen.
Zuletzt hatte es jedoch Unstimmigkeiten gegeben. Immer wieder klagten Spieler über ausbleibende Gehaltszahlungen, der erste Mann im Klub hingegen wollte die finanzielle Last nicht allein tragen und machte auf die Notwendigkeit aufmerksam, dass die SGW zusätzliche Sponsoren suche. Den Löwenanteil jedoch trug weiterhin Can. Nach eigener Aussage steuerte der Unternehmer mehr als eine Million Euro bei.
Außerordentliche Mitgliederversammlung ist geplant
Wie es nun weitergehen wird, ist unklar. Wie diese Redaktion erfuhr, soll es in Kürze eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben, auf der eine neue Vereinsspitze gewählt werden soll. Erst im März dieses Jahres waren der ehemalige Schalke-Präsident Josef Schnusenberg, Unternehmer Hans Mosbacher (Stölting Group), Horst Poganaz, Gerd Abstinz und Hasan Simsek in den neuen Aufsichtsrat gewählt worden. Zudem hatte die Verpflichtung des ehemaligen Profi-Trainers Peter Neururer, der Trainer Farat Toku als Sportdirektor unterstützen sollte, für großes Aufsehen und für neue Motivation gesorgt.
Zuletzt hatte ein WAZ-Interview mit Josef Schnusenberg ein tiefes Zerwürfnis im Oberstren Gremium des Vereins offenbart. Nun hat Can den für ihn schwierigen Schritt getan. Wie es weitergeht, bleibt vorerst offen.