Die SG Wattenscheid steht bereits vor Beginn der neuen Saison im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie die WAZ bereits mehrfach berichtete, verspäten sich die Gehaltszahlungen der Spieler des Regionalligisten in beängstigender Regelmäßigkeit. Aufsichtsrats-Mitglied Josef Schnusenberg, der ehemalige Präsident des Bundesligisten FC Schalke 04, kritisiert die damit verbundene schlechte Außendarstellung des Vereins.
„Wir hatten einvernehmlich die Problematik für die nächsten Jahre gelöst. So, wie wir es aufgestellt haben, war es wunderbar gelöst“, berichtet der 78-Jährige in dem Interview. Allerdings sei es „schade“, dass der Aufsichtsrats-Vorsitzende Oguzhan Can seinen Verpflichtungen nicht nachkomme. „Dann verstehe ich Hans Mosbacher, dass er auch nicht mehr zahlen will. Eigentlich schade“, so Schnusenberg. Mosbacher hatte sich gemeinsam mit Can dazu verpflichtet, die Spielzeiten für die beiden kommenden Jahre finanziell abzusichern. Doch nur einen Monat nach Bekanntgabe dieser Vereinbarung häuften sich die Unregelmäßigkeiten.
Das schlage sich natürlich auf sämtliche Bereiche aus, bei denen die Außendarstellung des Vereins eine gewichtige Rolle spiele, wie zum Beispiel bei der Suche nach Sponsoren: „Mit diesem Erscheinungsbild würde ich auch nicht auf die Suche nach Sponsoren gehen. Der Verein muss nach außen ein vernünftiges Bild abgeben.“
Grund dafür ist nach Schnusenberg Aussage ein Teil der Vereinsführung: „ Ich will niemanden direkt kritisieren. Aber manche Personen sollten hinterfragen, ob sie zu einem Fußballverein passen oder nicht.“
Der bekannte Steuerberater hat sich derweil ein Bild über die wirtschaftliche Lage des ehemaligen Bundesligisten gemacht: „In aller Deutlichkeit gesprochen: Eigentlich befindet sich der Verein seit Jahren in der Situation, Insolvenz anmelden zu müssen.“
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