An der Wattenscheider Lohrheide kehrt keine Ruhe ein. Nachdem sich der ehemalige Bundesligist im vergangenen Winter auch mit Hilfe einer Sammelaktion retten und den Spielbetrieb aufrecht erhalten konnte, muss der Klub schon vor dem Start der neuen Regionalliga-Saison um seine Existenz bangen. Wie die "WAZ" berichtet, stehen Sponsoren und Mitglieder des Aufsichtsrates vor dem Absprung.
Ursächlich dafür sei nach Informationen der Zeitung eine offene Pfändung, die es nicht möglich mache, Gelder in die kommende Saison fließen zu lassen. Diese gehen an Gläubiger wie das Finanzamt oder ehemalige Jugendtrainer, die nach wie vor auf ihr Gehalt warten. Den Sponsoren missfalle diese Prozedur. Laut "WAZ" könnten die Wattenscheider das Autohaus Wicke und die Online-Verkaufsplattform SportSpar.de als Partner und Unterstützer verlieren.
Darlehen in Höhe von 260.000 Euro belastet Wattenscheid
Das Zünglein an der Waage ist aber wieder einmal der Aufsichtsratschef Oguzhan Can. Sollte der Unternehmer ein Darlehen in Höhe von 260.000 Euro bis zum Monatsende zurückfordern, drohe dem Verein das endgültige Aus. Denn in diesem Fall wäre es nicht mehr möglich, die Gehälter zu bezahlen und den Spielbetrieb fortzusetzen.
Die neuerlichen Turbulenzen dürften die Arbeit von Sportchef Peter Neururer massiv einschränken. Erst vor wenigen Wochen erhielt der ehemalige Bundesliga-Trainer von Seiten des Vereins die Erlaubnis, die kommende Spielzeit zu planen und Verträge abzuschließen. Den Grundstein konnte Neururer mit der Weiterbeschäftigung von Trainer Farat Toku legen. Nach der Verpflichtung des ehemaligen Bochumers Jonas Acquistapace stehen allerdings erst neun Spieler unter Vertrag. Bereits am kommenden Montag ist der Trainingsauftakt geplant. Unter diesen Umständen wird es den sportlichen Verantwortlichen schwerfallen, den Kader bis dahin aufzufüllen.