Um die 70. Minute herum bekamen auch die Spieler des Bonner SC auf dem Platz Wind von der uneinholbaren Führung der Wattenscheider. Dementsprechend agierten sie dann auch. „Es ist eine Katastrophe, wenn man gucken muss, was auf anderen Plätzen passiert. Es ist immer sehr beeinflussbar, was dann mit dem eigenen Spiel passiert“, resümierte Bonn-Trainer Markus Zschiesche in der anschließenden Pressekonferenz. Dabei startete die Partie mehr als erfreulich für den Bonn-Trainer.
„Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, waren sehr effektiv.“ Bereits in der vierten Minute traf Suheyel Najar für den BSC aus gut 20 Metern flach ins rechte Eck. Weniger als 15 Minuten später erhöhten die Bonner durch eine schöne Kombination, die Dennis Brock aus kurzer Distanz vergoldete.
Taktische Umstellung greift
Doch so einfach gaben die Kaaner sich nicht geschlagen. „Ich habe danach auf eine Dreierkette umgestellt und ab diesem Zeitpunkt haben wir das Spiel dominiert.“ Thorsten Nehrbauer, Trainer von Kaan-Marienborn, analysierte die Anfangsphase schnell. Die Umstellung rentierte sich: Innerhalb von neun Minuten glich seine Mannschaft aus und das Spiel ging mit einem Unentschieden in die Pause. Und das ganz und gar nicht unverdient.
Bonn ruhte sich zu sehr auf der Zwei-Tore Führung aus und kassierte prompt die Quittung. Klar eine Sache der Einstellung meinte Zschiesche: „Aus keiner Not heraus haben wir uns auf dem Platz negativ angemacht und haben ein bisschen nach dem 2:0 die Leidenschaft vermissen lassen, weil wir dachten es würde reichen.“
Gereicht hat es ja für den Klassenerhalt, die drei Tore von Wattenscheid brachten die Bonner ans rettende Ufer. Es lässt sich nur mutmaßen, ob das Spiel ohne dieses Wissen auch so verlaufen wäre. Nehrenbach möchte die Leistung seiner Mannschaft trotzdem nicht schmälern: „Unterm Strich würde ich sagen, dass es ein verdienter Sieg war.“ Damit hat Nehrenbach recht. Denn am Ende war es „der Wille einiger Spieler, dass wir dieses Spiel gewonnen haben“ führte der gebürtige Bonner weiter aus.
Versöhnliches Regionalliga-Ende für Kaan-Marienborn
Trotzdem steht für Kaan-Marienborn immer noch der Abstieg aus der Regionalliga West unter dem Strich. Ein Sieg gegen Bonn am Ende steht diesem aber versöhnlich gegenüber. Kaan zeigte, dass es durchaus genug Qualität hat, um in der Regionalliga zu bestehen. Möglicherweise gelingt ja der direkte Wiederaufstieg. Für den Bonner SC gilt wohl wirklich der im Fußball allseits bekannte Spruch: „Mit 40 Punkten bleibste drin!“ Ob mit Schützenhilfe oder ohne, ist am Ende des Tages auch egal.