„Es ist noch keiner am 27 Spieltag abgestiegen und ich werde jede Energie wieder reinwerfen.“ Eine Kampfansage vom Wiedenbrücker Trainer Björn Mehnert. Seine Mannschaft schwebt nach dem 1:2 gegen Fortuna Düsseldorfs U23 in akuter Abstiegsgefahr.
Und das Restprogramm hat es in sich: Mit Rödinghausen und Rot-Weiß Essen warten zwei Schwergewichte auf den SCW. Dazu kommen noch die Abstiegsduelle gegen die direkten Tabellennachbarn wie den 1. FC Kaan-Marienborn, Herkenrath sowie die zweite Mannschaft des 1. FC Köln. Als wäre die Tabellensituation nicht schon prekär genug, bahnt sich ein weiteres Problem an.
Trainer Mehnert will zukünftig auf die Jugend setzen
Der Schein trügt nämlich. Der 1.FC Kaan-Marienborn hat zwei Punkte Rückstand auf den SC Wiedenbrück. Allerdings haben die Siegerländer vier (!) Spiele weniger. Für Mehnert kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Er sieht die Sache aber gleichzeitig auch nüchtern: „Ich bin nicht gewillt aufzugeben, aber mit so einer Leistung momentan, da wird es sehr schwierig.“ In Wiedenbrück brennt also der Baum. Aber welche Lösung hat Björn Mehnert für das Problem Abstiegsplatz?
Im Gespräch nach der Pressekonferenz beklagt er besonders die fehlende Einstellung seiner Spieler: „Von den Ansprüchen der Jungs ist das einfach zu wenig, da muss man sein Herz auch einfach mal in die Hand nehmen.“ Einzelne Spieler auszusortieren ist für Mehnert allerdings kein Thema. Er lässt aber durchblicken, wie er in Zukunft möglicherweise seinen Kader planen möchte: „Vielleicht lasse ich bald auch jüngere Spieler spielen, die marschieren und den SC Wiedenbrück auch im Herzen tragen.“
Nächste Wochen gegen den SV Rödinghausen
Ein guter Ansatz des 42-jährigen. Denn die A-Jugend ist in der Landesliga momentan auf dem zweiten Platz und immer noch in Schlagdistanz für den Aufstieg in die Westfalenliga. Vielleicht findet sich ja das ein oder andere Juwel für die letzten sieben Spiele. Es grenzt schon an die Ironie des Lebens, dass ausgerechnet der Düsseldorfer Nachwuchsspieler Timo Bornemann dem SC Wiedenbrück im letzten Spiel mit seinem Tor in der letzten Minute symbolisch das Genick gebrochen hat.
Trainer Mehnert war auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Düsseldorf sichtlich niedergeschlagen. Das ist kein Wunder nach dem Spielverlauf. Aber er beteuerte auch, dass er sich sammeln und wieder alles geben wird. Denn eins ist sicher, aufgeben wird Björn Mehnert nicht. Und vielleicht will es der Zufall so, dass nächste Woche gegen Rödinghausen ein Jugendspieler das entscheidende Tor für den SC Wiedenbrück schießt.
Autor: Niclas Scheidt