Herkenraths neuer Trainer Giuseppe Brunetto stand bei seinem Pflichtspiel-Debüt als neuer Trainer des TVH beim 0:2 bei Rot-Weiss Essen gewaltig unter Strom. Auf die Bank gesetzt hatte er sich ohnehin nicht, dafür coachte und dirigierte er seine Mannschaft lautstark über die gesamten 90 Minuten. Und so dauerte es auch 62 Minuten, bis der designierte Absteiger - Herkenrath wird keine Regionalliga-Lizenz beantragen - das erste Tor kassierte. Zuvor schmissen sich seine Spieler in jeden Schuss und jeden Zweikampf.
Dabei stand die Partie unter keinem guten Stern. Wegen finanzieller Probleme hatten insgesamt 14 Spieler, darunter wichtige Leistungsträger wie Lars Lokotsch oder Vincent Geimer, den Klub verlassen, 14 Neuzugänge sind gekommen. Dabei wurde auf Spieler gesetzt, die sich für ihre Zukunft für kleines Geld in der Regionalliga ein halbes Jahr lang präsentieren wollen. Doch zumindest in Essen bekamen nicht alle die Gelegenheit dazu. Der Sportliche Leiter des TVH, Mick Thelen, soll vergessen haben, die Freigabe für einige betroffene Spieler zu besorgen. Dabei geht es hauptsächlich um die für den TVH namhaften Neuzugänge Daniel Lingen (Viktoria Köln II), Fabio Manuel Dias (Wattenscheid 09), Armin Pjetrovic (Polen, Ex-BVB-II) und Celal Kanli (TV Dabringhausen).
TVH-Trainer Brunetto trotz Niederlage gegen RWE zufrieden
Auch für den Trainer war das ein Schock. „Das ist natürlich bitter“, sagt Brunetto enttäuscht. „Wir haben nicht viele namhafte Spieler, da ist das schwer zu verdauen. Wir haben die Hoffnung, dass es bei dem einen oder anderen noch klappt. Aber es ist nicht einfach, damit umzugehen.“ Schließlich wären alle vier Spieler wohl auch Kandidaten für die Startelf gewesen.
Verkauft hat sich seine Mannschaft vor den 5.907 Zuschauern im Stadion Essen aber sehr ordentlich. Brunetto: „Wir haben es über die gesamte Spielzeit geschafft, taktisch gut gegen den Ball zu arbeiten. Am Ende verlieren wir das Spiel durch zwei individuelle Fehler.“
Autor: Stefan Loyda