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1:3-Pleite
Erschreckend schwacher RWE

Foto: Thorsten Tillmann
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Die Rot-Weissen wollten nach der 0:5-Pleite unter der Woche in Dortmund eine Antwort geben. Doch nach diesem Heimauftritt gegen Fortuna Düsseldorf II ist der RWE-Fan wohl eher sprachlos und geschockt. 

Die Partie geriet zu einem weiteren Debakel. Mit 1:3 (1:1) verloren die erschreckend schwachen Essener und kassierten damit ihre vierte Heimniederlage in dieser Saison. Erst fehlte RWE etwas Glück vor dem Tor, dann aber ganz klar auch die Klasse, um diesen Gegner zu bezwingen, der verdient die drei Punkte einsammelte und Rot-Weiss in der Tabelle überholte. Die Fans pfiffen, der Kredit scheint verspielt.

Dieser Samstag taugte als Stimmungsbarometer. Fieses Wetter, eine 0:5-Klatsche im Hinterkopf und der Gegner? Na ja, die U23 von Fortuna Düsseldorf, vom Namen her auch nicht gerade ein Kracher. Der Gästeblock war gänzlich verwaist, auf den Tribüne fanden sich letztlich 5277 Zuschauer ein. Saison-Minuskulisse!

Die sah noch einen recht flotten Beginn der Hausherren. Die Rot-Weissen übernahmen die Initiative und begaben sich auf die Suche nach dem Pfad durch das Düsseldorfer Defensivdickicht. Die erste Chance ließ nicht lange auf sich warten. Kai Pröger setzte sich im Strafraum durch und prüfte Torhüter Maduka Okoye (9.). Chance Nummer zwei leitete Pröger ein, der den Ball geschickt Marcel Platzek in den Lauf spielte, dessen Schuss parierte Okoye reaktionsschnell (17.). Beim dritten Versuch eine Minute später klingelte es. Nach Daniel Hebers Einwurf ließ ein Düsseldorfer die Kugel nur abtropfen vor die Füße von Platzek, der fackelte nicht lange, setzte die Kugel an den Innenpfosten und von dort prallte sie ins Netz zur 1:0-Führung (18.).

Die Gäste suchten nach einer Antwort und fanden sie nach einem Konter. Kianz Froese startete an der Mittellinie, setzte sich geschickt im Strafraum gegen den zögerlichen Heber durch und zirkelte den Ball sehenswert ins lange Ecke zum 1:1 (26.). Überraschend war das schon zu diesem Zeitpunkt, doch danach wirkten die Aktionen der Fortunen bisweilen recht gefällig und auch nicht ungefährlich.

Die Chancen besaßen weiterhin die Gastgeber, die wie schon unter der Woche in Dortmund ziemlich fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umgingen. Nach einer Flanke von Pröger köpfte Kevin Grund den Ball freistehend, aber schwach aus fünf Metern in die Arme von Keeper Okoye. Ein Tor wäre ein prächtiges Geschenk gewesen für Routinier Grund, der vor dem Spiel für seinen 250.Einsatz im RWE-Trikot geehrt worden war. Kurz vor der Pause hämmerte Pröger den Ball ebenfalls unbedrängt aus der Nahdistanz an die Latte (42.). Etwas weniger Wucht und mehr Gefühl wäre da wohl besser gewesen. Zufrieden konnten die Hausherren zur Pause nicht sein, denn auch spielerisch war’s keine Offenbarung.

Nach dem Wechsel wurde es eher schlechter aus Sicht der Essener. Nach einem Missverständnis zwischen Zeiger und Raeder hatte RWE Glück. Den Rückpass von Zeiger musste Raeder mit der Hand abwehren. Der anschließende Freistoß aus zwölf Metern wurde abgeblockt (49.). Dann hatte Taylan Duman seinen Auftritt. Erst verpasste er das Ziel aus 18 Metern knapp (51.), dann aber setzte er einen Freistoß aus 22 Metern ins Netz zur 2:1-Führung (56.).

Kurz zuvor eine Essener Szene mit Symbolcharakter: Scepanik wollte von der gegnerischen Torauslinie zentral auf den freien Platzek passen und schob den Ball dem Gegner in die Füße. Vorbei auch diese Chance.

Die Roten wirkten verunsichert und fanden keine Linie mehr, die Düsseldorfer indes hatten längst Oberwasser. Und die Chance zum 3:1. Wieder durfte Duman zum Freistoß aus gleicher Distanz antreten, doch diesmal touchierte der Ball nur die Latte (68.). Und nochmal RWE Glück, das vorne im Angriff fehlte: Kaito Miyake traf nur das Aluminium (75.), Joshua Endres den Außenposten (79.). Dann aber die Entscheidung: Düsseldorf kombinierte sich schön durch die Essener Hälfte und Froese vollendete den gelungenen Zug mit dem 3:1 (81.).

Neitzel hatte zuvor versucht, die Offensive zu stärken. Er brachte den jungen Ismail Remmo und Enzo Wirtz, doch gebracht hatte es nichts, der Sturmlauf blieb aus. RWE hat sich stets bemüht, würde an diesem Tag im Zeugnis stehen. Ausreichend war das allerdings nicht.

Autor: Rolf Hantel

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