„Nach fünf Minuten hätte das Spiel für uns schon gelaufen sein können“, gestand RWO-Cheftrainer Mike Terranova auf der etatmäßigen Pressekonferenz nach dem Spiel. Zu dem Zeitpunkt lag RWO nach einem sehenswerten Distanzschuss durch Kaito Miyake schon mit einem Treffer in Rückstand (3.). In der 5. Minute hatte die Fortuna erneut eine Riesenchance, aber RWO klärte den Ball noch auf der Linie. Die Kleeblätter verschliefen den Start komplett. Terranova gab ehrlich zu: „Wir hatten Glück, dass wir nicht das zweite Gegentor kriegen. Danach waren wir aber wach.“
Die Gäste überwanden ihre Unachtsamkeit zu Beginn und steckten nicht auf. RWO fand immer besser in die Partie und schnürte die Fortuna in der eigenen Hälfte fest, erspielte sich Eckball um Eckball, traf die Latte – aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Zumindest nicht regelkonform: Einen Kopfballtreffer nach einer Ecke erkannte das Schiedsrichtergespann aufgrund eines vermeintlichen Offensivfouls nicht an. „RWO war sehr präsent. Wir haben glaube ich zehn Eckbälle bis zur Halbzeit verteidigen müssen. Wir hatten dann bis zur Pause nicht mehr die klaren Aktionen“, analysierte Fortuna Trainer Nicolas Michaty den ersten Durchgang.
Nach 60 Minuten dann die Erlösung aus Sicht der Gäste: Cihan Özkara trat als Oberhausener Heilsbringer in Erscheinung und erzielte den mehr als verdienten Ausgleichstreffer per Lupfer (60.). In der Folge stand das Spiel für beide Mannschaften auf Messers Schneide – sowohl Fortuna, als auch die Kleeblätter erspielten sich Chancen. Den Schlusspunkt setzte aber erneut Özkara, der mit seinem zweiten Treffer das Spiel drehte und für totale Ekstase beim mitgereisten Anhang sorgte (90.). Plötzlich fand sich die gesammelte Mannschaft, samt Trainerstab und Reservebank in einer gewaltigen Jubeltraube vor dem Gästeblock wieder. „Ich glaube, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Der Sieg ist aber auch nicht unverdient. Keine Frage“, befand Michaty. „Die Spielanteile und die Wucht lagen auf der Seite von Oberhausen.“
Schlechte Nachrichten gibt es indes von der medizinischen Abteilung aus Oberhausen. Dario Schumacher musste nach 25 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Hier besteht der Verdacht auf einen Muskelfaserriss. „Ich glaube kaum, dass Dario für eine Zerrung so vom Platz gegangen wäre“, schätzte Terranova den Gesundheitszustand ein.
Autor: Kevin Lenk