Enrico Neitzel hatte die Ostfriesen in Front geschossen (66.), der ehemalige Wuppertaler Marcel Reichwein entschied die Partie vier Minuten vor dem Ende nach einem tollen Solo. "Uns war vorher klar, je länger es 0:0 steht, desto mehr Räume würden wir bekommen", erklärte Gäste-Coach Stefan Emmerling und fügte zufrieden hinzu: "Die wir dann in der zweiten Hälfte auch klasse genutzt haben." In der Tat, sein Team überzeugte nicht nur mit einer kompakt stehenden Defensive, sondern auch mit blitzschnell vorgetragenen Gegenangriffen nach Balleroberungen. Emmerling: "Wir sind überglücklich, dass wir nach den zwei verlorenen Auswärtsspielen in Folge nun wieder unser wahres Gesicht gezeigt haben."
Auf der anderen Seite sah man einen niedergeschlagenen, aber sachlich analysierenden Fortuna-Coach Uwe Weidemann: "Wir haben ein sehr gutes Regionalliga-Spiel gesehen, Emden hatte großen Anteil daran, weil sie das Match offen gestaltet haben. Ich muss zugeben, dass ich mit einer defensiveren Ausrichtung der Kickers gerechnet habe. Sie haben wirklich flüssig kombiniert."
Und entführten drei Punkte, die gleichzeitig die Sicherung der Tabellenspitze bedeuteten. "Das ist eine ganz nette Momentaufnahme, doch für uns bleibt das Ziel die Qualifikation zur Dritten Bundesliga", holte Emmerling seine Elf wieder auf den Boden zurück. Auch Verteidiger Bernd Rauw blies in das gleiche Horn: "Es ist toll, dass wir jetzt 29 Zähler gesammelt haben, die genau so wertvoll für uns wären, wenn wir nicht an der Spitze stehen würden."
Die Fortuna hingegen hat sich erst einmal von ganz oben verabschiedet, auch wenn der Rückstand zum gestrigen Kontrahenten nur vier Punkte beträgt. Am nächsten Sonntag muss das Weidemann-Team nach Wolfsburg reisen, wo die Zweitvertretung des VfL auf die Landeshauptstädter wartet (14 Uhr, VW-Arena).