Die Konstellation vor der Partie ließ eigentlich keine Zweifel offen, wer am Ende im Sportpark Höhenberg in die zweite Runde des DFB-Pokals einzieht: RB Leipzig war als Erstligist, Euro-League-Qualifikant und Millionen-Klub gegen Regionalligist Viktoria Köln der ganz klare Favorit. Deutlich war die sportliche Angelegenheit am Ende jedoch nicht, denn die Höhenberger spielten hervorragend mit.
„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Sie haben das wirklich gut gemacht“, war Viktoria-Trainer Patrick Glöckner nach dem „sehr kräfteraubenden Spiel“ voll des Lobes. Das konnte der 41-Jährige auch sein, denn seine Schützlinge boten dem letztjährigen Sechsten der Bundesliga vor allem in Halbzeit eins Paroli. „Wir sind mit einer Führung in die Pause gegangen. Natürlich waren wir ein Stück weit euphorisch, dass das mit dem Weiterkommen klappen könnte“, gab Glöckner einen Einblick in die Gefühlslage zur Halbzeit.
Das Tor von Tim Golley, das mit einem überragenden 60-Meter-Lauf von Patrick Koronkiewicz vorbereitet wurde, reichte jedoch nicht für die Sensation. „Mit der Hereinnahme von Kevin Kampl und den anderen Wechseln war es für uns deutlich schwerer zu verteidigen“, gab auch Glöckner zu.
Gegen RWO will man ähnlich auftreten
Die ansprechende Leistung des Regionalliga-Sechsten sorgte trotz des am Ende wenig erfreulichen Ergebnisses für Selbstvertrauen. Immerhin schafften die Domstädter es gegen einen durchaus ambitionierten Bundesligisten mitzuhalten. Ein Kunststück, von dem der nächste Liga Gegner RWO, der mit einem 0:6 gegen Sandhausen ausschied, nur träumen konnte. „Wir werden mit dem selben Engagement und mit dem selben Auftreten nach Oberhausen fahren und die Oberhausener bespielen“, versprach Glöckner.
Ob es dabei ein Vorteil ist, dass seine Mannschaft mit einer sehr guten Leistung 1:3 verloren hat und RWO mit einer 0:6-Blamage aus dem Pokal geschossen wurde, wagte Glöckner nicht zu beurteilen: „Es kommt darauf an, wie gut man sowas in Oberhausen verarbeiten kann. Für uns fühlt sich das Spiel trotz des Ergebnisses irgendwie wie ein Sieg an“, meinte er. Sein Gegenüber war sich jedoch sicher, dass die Viktoria in Zukunft Erfolg haben wird: „Wenn sie so in der Liga spielen, wie sie es gegen uns gemacht haben, müsste es auch mal mit dem Aufstieg klappen“, meinte Rangnick.
Autor: Philip Ronden