Dabei war der 27-jährige Stürmer der Garant für den Lippstädter Regionalliga-Aufstieg. Puhl, der im Sommer 2017 vom SC Wiedenbrück nach Lippstadt wechselte, schoss in der vergangenen Saison 21 Tore in 37 Pflichtspielen für den SVL. Zudem konnte der gebürtige Steinheimer noch zehn weitere Treffer auflegen. Warum es zum Rausschmiss kam, bleibt offen. "Der Verein hat mir versichert, dass das intern bleibt. Somit werde auch ich mich nicht dazu äußern", bekräftigt Puhl am Freitagmittag nochmals gegenüber RevierSport. Puhls Vertrag läuft zwar noch bis zum 30. Juni 2019 am Lippstädter Bruchbaum, doch der Verein würde ihm beim Klubwechsel keine Steine in den Weg legen.
Beim Saisonauftakt in der Regionalliga West saß Puhl überraschend nur auf der Bank. Schnell machten Gerüchte die Runde, warum Torgarant Puhl nicht in der Startelf stand. „Das hatte rein sportliche Gründe“, erklärt Dirk Brökelmann, Sportlicher Leiter an der Wiedenbrücker Straße beim SV Lippstadt. Was genau zwischen dem Abpfiff in Düsseldorf und dem Sonntagabend passierte, dazu sagen die Lippstädter nichts. Am Sonntagabend kamen Trainerstab, sportliche Leitung und Präsidium darin überein, dass es die beste Lösung sei, sich von Puhl zu trennen. Dieser soll schon in der Vorbereitung den nötigen Ehrgeiz vermissen lassen haben.
Lippstadt hält Ausschau nach Puhl-Nachfolger - Torjäger liebäugelt mit der Landesliga
„Wir halten Augen und Ohren offen, werden aber niemanden verpflichten, von dem wir nicht zu 100 Prozent überzeugt sind, nur um jemanden zu verpflichten“, verspricht Brökelmann, der sich eigentlich nicht mehr mit personellen Dingen auseinandersetzen wollte. „Unsere Personalplanungen waren abgeschlossen“, gibt der sportliche Leiter zu verstehen.
Was Puhl machen wird, ist noch offen. Im Gespräch am Freitag mit unserer Redaktion verriet er jedoch schon einmal so viel: "Ich muss mir erst Gedanken über mich selbst machen. Das heißt: Was will ich eigentlich?" Puhl ergänzt: "Die letzten Jahre waren für mich sehr strapaziös. Die Fahrerei nach Wiedenbrück und Lippstadt war nicht angenehm. Ich ziehe es durchaus in Erwägung wieder in meiner Heimat zu spielen." Puhl stammt aus dem Kreis Höxter und spielte bereits vor seinem Wechsel im Sommer 2014 zum SC Paderborn II für die Spielvereinigung Brakel. Eine Rückkehr zum Landesligisten scheint aktuell sehr realistisch zu sein. Dass andere Klubs ebenfalls die Angel nach Puhl ausgeworfen haben, macht der torgefährliche Mann kein Geheimnis: "Ich habe sehr viele Anfragen." Kein Wunder: 21 Tore in 37 Spielen sind ein gutes Bewerbungszeugnis.
Autor: Krystian Wozniak