Die Bombe platzte am späten Nachmittag. Mit einer kargen Mitteilung im sozialen Netzwerk Facebook versetzte Fußball-Regionalligist SV Lippstadt seine Anhängerschaft in Aufruhr. Der Verein teilte mit, dass man sich von Tobias Puhl, Top-Stürmer und Aufstiegsgarant der Schwarz-Roten wurde aus disziplinarischen Gründen getrennt habe.
Genaue Gründe unklar
Was genau passiert ist, darüber schweigen die Verantwortlichen des SV Lippstadt. Dirk Brökelmann, sportlicher Leiter des SV08, verrät nur soviel. „Wir sagen ganz klar, dass sein Rauswurf disziplinarische Gründe hat und die haben nichts damit zu tun, dass er am Samstag auf der Bank saß“, betont Brökelmann.
Beim Saisonauftakt in der Regionalliga West saß Tobias Puhl, in der vergangenen Saison mit 21 Toren in 37 Spielen bester Torschütze der Lippstädter, überraschend nur auf der Bank. Schnell machten Gerüchte die Runde, warum Torgarant Puhl nicht in der Startelf stand. „Das hatte rein sportliche Gründe“, erklärt Brökelmann.
Was genau zwischen dem Abpfiff in Düsseldorf und dem Sonntagabend passierte, dazu sagen die Lippstädter nichts. Am Sonntagabend kamen Trainerstab, sportliche Leitung und Präsidium darin überein, dass es die beste Lösung sei, sich von Tobias Puhl zu trennen.
2017 aus Wiedenbrück gekommen
Im Sommer 2017 wechselte Puhl vom Regionalligisten SC Wiedenbrück an den Bruchbaum und schlug dort direkt ein. Seine Tore hatten maßgeblichen Anteil am Aufschwung und späteren Aufstieg der Lippstädter.
In der Vorbereitung zur Regionalligasaison machte Puhl jedoch manchmal einen nicht immer zu 100 Prozent fokussierten Eindruck, was letztlich auch in der Nicht-Berücksichtigung im ersten Spiel in Düsseldorf gegipfelt haben soll.
Sportlich ist die Trennung von Tobias Puhl ein großer Verlust für die Lippstädter. Ob dieser Verlust nun auch kompensiert wird, steht noch nicht fest. Noch bis Ende August haben die Lippstädter Zeit, um einen neuen Stürmer zu verpflichten. In blinden Aktionismus werden die Verantwortlichen jedoch nicht verfallen.
Personalplanung war abgeschlossen
„Wir halten Augen und Ohren offen, werden aber niemanden verpflichten, von dem wir nicht zu 100 Prozent überzeugt sind, nur um jemanden zu verpflichten“, verspricht Brökelmann, der sich eigentlich nicht mehr mit personellen Dingen auseinandersetzen wollte. „Unsere Personalplanungen waren abgeschlossen“, gibt der sportliche Leiter zu verstehen.
Wie sich die Trennung von Tobias Puhl auf die Leistung der Mannschaft auswirkt, wird sich am kommenden Samstag, 4. August, zeigen. Im ersten Heimspiel kommt der SV Rödinghausen in die Liebelt-Arena.
Die Münsterländer kommen mit dem Selbstvertrauen von einem 2:1-Heimsieg gegen Titelkandidaten Rot-Weiß Essen nach Lippstadt.