Nicht aber Reichert, der eindeutig betont: "Solche Sachen sind schön zu hören, sie machen mich aber nicht verrückt. Wir haben hinten fünf Mann, die alle blind auflaufen können. Wir haben bei uns keine Stars, wir sind einfach eine Einheit, das zeichnet uns aus. Und mein Ziel ist klar: Ich will mit den Jungs unter die ersten zehn Teams und sonst einfach nur gesund bleiben."
Denn der Spielführer hat die Vergangenheit noch nicht vergessen: "Vor zwei Jahren lief es für mich auch in der Hinserie klasse, dann habe ich mich verletzt und lange nicht spielen können." Das wäre für ihn und den Verein eine mittlere Katastrophe, aber momentan denken alle nur in die positive Richtung. Die Truppe versucht, immer wieder über gemeinsame Unternehmungen den Mannschafts-Geist zu stärken, zuletzt wurde nach dem Coup in Ahlen der Geburtstag von Betreuer Helmut Bormann begossen, anschließend ging es für einen weiteren Teil nach Düsseldorf, um den Dreier bei den Ostwestfalen auch ordentlich zu begießen.
Ausflüge, gegen die keiner etwas haben kann, schließlich treten die Oberhausener geschlossen auf, speziell körperlich macht der Bruns-Elf keiner etwas vor. Fazit von Reichert: "Ich bin voll und ganz zufrieden. Wenn uns jemand vor der Spielzeit gesagt hätte, zu diesem Zeitpunkt haben wir 19 Zähler, das hätte ich sofort angenommen. Wir waren bis auf die erste Hälfte in Bremen nie die schlechtere Mannschaft und stehen zurecht da oben." Die Auswirkungen der Serie sind klar, in der Stadt ist man ein gern gesehener Gast.
Der Defensiv-Allrounder bestätigt: "Wenn man mit den Leuten spricht, danken sie einem für die Leistungen. Das ist klasse. Sie haben gemerkt, wir haben auch in der Phase, in der es nicht so lief, nie den Kopf hängen lassen." Trotzdem bleiben die Zuschauerzahlen abseits der Toppartien unter der 3000er Marke, was die eigenen Fans angeht. Reichert: "Mehr ist wohl einfach nicht drin, das dauert noch, bis sich da etwas ändert. Mit den vielen Clubs im Umfeld ist das einfach schwierig. Die, die da sind, machen ihre Sache aber super. Ziehen würde sicher ein neues Stadion, wie es schon oft thematisiert wurde. Mal abwarten, was da noch kommt."
Abwarten heißt es auch bei der Personalie Reichert, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft. Aber über das Thema möchte der Leistungsträger noch gar nicht reden, weil es einfach noch nicht aktuell ist. "Ich bin gerade im Haus meiner Eltern in eine eigene Wohnung gezogen, RWO wird immer mein erster Ansprechpartner sein. Da müsste schon ein ganz starkes Angebot kommen, um mich hier wegzuholen."