82 Minuten waren in der Regionalligapartie zwischen der U23 von Borussia Dortmund und dem Bonner SC gespielt, als sich die 951 Zuschauer im Stadion Rote Erde verwundert die Augen rieben. Der BVB-Stürmer Gianluca Rizzo wurde vom Platz gestellt. Und keiner wusste zunächst, warum.
Später gab es die Vermutung, dass er seinen Gegenspieler bespuckt haben soll. „Ich habe die Szene nicht gesehen. Die Spieler von Bonn sind auf den Schiedsrichter gelaufen und haben gesagt, dass Gianluca jemanden angespuckt haben soll. Meiner Meinung nach hat der Schiedsrichter es nicht gesehen, er sagt aber, er hätte es aus dem Augenwinkel gesehen“, beschrieb BVB-Mittelfeldspieler Massimo Ornatelli die Szene. Der 32-Jährige fand recht harte Worte für das Verhalten seines Mitspielers und kritisierte dabei auch den Schiedsrichter: „Wenn Gianluca das so gemacht hat, dann ist es scheiße, asozial und gehört nicht zum Fußball. Andererseits, wenn man es nicht sieht, kann man auch nicht einfach Rot zeigen.“
Doch hat er nun gespuckt, oder hat er nicht? Nachweisen kann man Rizzo auf jeden Fall nichts. „Wir haben in der Regionalliga ja keinen Videobeweis“, sagte Ornatelli. Ob der 21-Jährige gespuckt hat, kann nur er selbst beantworten. Nach dem Spiel war er für ein Statement aber nicht greifbar. Er flüchtete nach dem Platzverweis in die Kabine.
Einen ähnlichen Fall gab es vor Jahren schon einmal in der Fußball-Bundesliga. 2010 bespuckte Javier Pinola, damals beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag, Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger. Der damalige Schiedsrichter Torsten Kinhöfer sah diesen Vorfall nicht. Pinola wurde dennoch für vier Spiele gesperrt, da er anhand von Fernsehbildern überführt wurde. Daraufhin entschuldigte sich Pinola bei Schweinsteiger.